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Journalist Malcolm Ohanwe. Er arbeitet für den „Bayerischen Rundfunk“. Ohanwe hat nigerianisch-palästinensische Wurzeln und betreibt den Podcast „Kanackische Welle“.

© Frank Joung

Update

Fragwürdige Hamas-Posts: BR und Arte beenden Zusammenarbeit mit Malcolm Ohanwe

Der Journalist äußerte Verständnis für den Hamas-Angriff: „Wenn die Zunge der Palästinenser systematisch abgeschnitten wird, wie sollen sie sich mit Worten wehren?“ Die TV-Sender reagieren.

Der Bayerische Rundfunk hat die Zusammenarbeit mit dem freien Journalisten und Moderator Malcolm Ohanwe beendet. In einem Tweet auf X hatte Ohanw am Samstag Verständnis für den Angriff der Hamas auf Israel geäußert.

„Wenn die Zunge der Palästinenser systematisch abgeschnitten wird, wie sollen sie sich mit Worten wehren? Wenn das Wahlrecht der Palästinenser unterbunden wird, wie sollen sie sich mit Kreuzen wehren? Wenn ihre Bewegung eingeschränkt wird, wie sollen sie sich mit Demos wehren? Was erwarten Leute?“

In einem anderen Post schrieb er: „Dass unbewaffnete Menschen eiskalt getötet werden, ist eine Tragödie. Es passiert ständig in Palästina, staatlich subventioniert sogar. Zu glauben, dass auf maßlose, willkürliche Gewalt nicht irgendwann dasselbe als Antwort folgt, ist nicht nur naiv, sondern menschenverachtend.“

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Es sind nicht die ersten Tweets von Malcolm Ohanwe, die in diese Richtung zielten. Für den BR jedenfalls war der Erstgenannte einer zu viel. In einem Statement des Senders auf X hieß es: „Der BR distanziert sich in aller Schärfe von Malcolm Ohanwes menschen­verachtenden Statements, die nichts mit unserem Verständnis von Journalismus zu tun haben.“

Der BR habe bereits im Sommer entschieden, Ohanwe keine weiteren Aufträge mehr zu erteilen. Diese beschränkten sich zuletzt auf einzelne Moderationen des Formats „Respekt“, teilte der Sender mit.

Auch Arte ging auf Distanz. Man habe Ohanwe gebeten, alle Arte-Bezüge von seinem X-Profil zu entfernen.

Der X-Account von Malcolm Ohanwe
Der X-Account von Malcolm Ohanwe

© Screenshot Tsp

Ohanwe, 1993 in München geboren, moderiert bei Arte das Reportage-Format „Reminded“, in dem historische Persönlichkeiten und deren Blick auf ihre Zeit vorgestellt werden. Aktuell sind auf Ohanwes X-Profil noch der Pariser Eiffelturm sowie ein Arte-Logo abgebildet.

In einem späteren Beitrag erklärte sich Malcolm Ohanwe: „Nirgendwo wurde und sollte hier Terror relativiert, gerechtfertigt oder schöngeredet werden.“

Philipp Peymann Engel, Chefredakteur der „Jüdischen Allgemeine“, nahm in seiner Wortmeldung Bezug auf die Trennung der Sender von dem Journalisten: „Gründe hätte es auch vorher zuhauf gegeben, aber wann, wenn nicht jetzt?!“

Rapperin Nura nicht bei „Late Night Berlin“

ProSieben hat dem Mediendienst DWDL.de bestätigt, dass Rapperin Nura am Dienstag nicht zu Gast bei „Late Night Berlin“ sein wird. Nura teilte auf Instagram eine Story, in der sie mit ihrem Team auf einem Plakat mit dem Schriftzug „Free Palestine“ zu sehen ist. Das Motiv ist ein Screenshot aus dem Video ihres neuen Songs „FUBU“, das weit vor den aktuellen Entwicklungen gedreht wurde. Dass sie nun aber genau dieses Motiv ausgewählt und gepostet hat, sich bislang aber nicht zu den Angriffen auf Israel äußerte, ließ Kritik aufkommen, meldet DWDL.de.

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