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Kommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) trauert um Kollegin Bönisch.

© WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost

Über acht Millionen Zuschauer: Dortmund-„Tatort“ polarisiert das Publikum

Im ersten Ruhrpott-„Tatort“ nach dem Tod von Kommissarin Bönisch spielte der Fall zwar eine untergeordnete Rolle, dennoch hat Jörg Hartmanns Drehbuch-Debüt offenbar überzeugt.

Drei Worte haben gereicht, um die Polarisierung der ARD-Zuschauer beim jüngsten „Tatort“ aus Dortmund sichtbar zu machen. „Und? #schulnoten #tatort“ wurde am Sonntagabend nach der Ausstrahlung des ARD-Sonntagskrimis mit dem Titel „Du bleibst hier“ unter dem offiziellen Tatort-Twitter-Account des Ersten gefragt. Einig waren sich die Zuschauer, die dieser Aufforderung folgten, nur darin uneinig zu sein.

Die „Tatort“-Folge war in mehrerer Hinsicht außergewöhnlich. Es handelte sich um das erste Aufeinandertreffen des Restteams nach dem Tod von Kommissarin Martina Bönisch (Anna Schudt) im vergangenen Februar. Ihr Kollege Peter Faber (Jörg Hartmann) hatte sich danach in eine Art Selbstisolation begeben und sah auch äußerlich wie Robinson Crusoe mit Parka aus.

Bei den Kollegen Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) und Jan Pawlak (Rick Okon) war der Schmerz nicht ganz so sichtbar, zumal sie mit ihrer Mutter beziehungsweise Ehefrau ganz anderen Probleme von RAF bis Rauschgift haben. Besonders war „Du bleibst hier“ aber auch deshalb, weil Jörg Hartmann mit Jürgen Werner zusammen das Drehbuch verfasste.

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Die Kritik machte sich an zwei Dingen fest: die eher schwache Krimi-Komponente – die Mordopfer wurden nicht einmal mit einem Bild gezeigt, zudem war bereits nach knapp der Hälfte der Sendezeit geklärt, wer höchstwahrscheinlich für die Verbrechen verantwortlich war, und aus welchen Motiven heraus er gehandelt hat. „Krimi-Technisch? Ne 5 oder so…“, „leider kam der Mordfall ein bisschen zu kurz“, „Eigentlich kein ,Tatort‘“ und „Manchmal ein bissl zäh, den Martin hatte ich schon um 21.15 dann auch in Verdacht“, lauteten die Kommentare.

„Büschen viel Privatkram“

„Mir persönlich zu viele privaten Probleme“, kommentierten zudem viele Twitter-Nutzer. „Büschen zu viel Privatkram der Ermittler“, „Dünne und träge Story mit zu vielen Dramen der Einzelnen“, „Da wir die persönlichen Geschichten der Ermittler alle kennen, kann man sich hoffentlich im nächsten Fall wieder auf die Ermittlerarbeit konzentrieren“, lauteten einige der Tweets zu diesem Aspekt. „Bei jedem anderen Team“ hätte es mich genervt“.

Abgesehen davon aber hat Hartmanns Debüt als Krimi-Autor aber die Zuschauer überwiegend begeistert. Um nur einige Kommentare von Twitter-Nutzern wiederzugeben, die mit der Schulnote Eins auf die Folge reagierten: „Einzig legitimer Nachfolger von #Schimanski“, „Faber ist ne sichere Bank, 1 mit Sternchen“, „Trotz der privaten Probleme zu liefern – das macht sie so stark“, „Heftiger, herzzerreißender Tatort. Absolute Spitzenklasse“, „Pott pur“.

Auch mit der Reichweite kann der WDR als verantwortlicher Sender zufrieden sein. Laut Quotenmeter.de schalteten 8,12 Millionen Menschen den „Tatort“ ein, das entsprach einem Marktanteil von 26 Prozent.

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