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16.08.2023: Den Unwetterwarnungen folgten am Mittwochabend von Westen kommend in Rheinland-Pfalz und Südhessen Starkregen und Gewitter.

© IMAGO/HEN-FOTO

25.289 Blitze in einer Stunde: Unwetter mit Starkregen sorgt für Dutzende gestrichene Flüge in Frankfurt und Überflutungen

Am Mittwochabend sammelten sich am größten deutschen Flughafen große Wassermengen. Flüge konnten nicht rechtzeitig abheben. Andernorts wurden Keller und Straßen überflutet.

Überschwemmungen, vollgelaufene Keller, ausgefallene Flüge: Der Starkregen hat in Teilen Deutschlands seine Wirkung gezeigt. Aufgrund der Regenfälle über Frankfurt wurden am dortigen Flughafen Dutzende Flüge gestrichen.

Am Mittwochabend hätten sich unter anderem auf dem Vorfeld große Wassermengen gesammelt, sagte ein Sprecher des Flughafens. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen, Flüge konnten nicht rechtzeitig abheben oder mussten zu anderen Flughäfen umgeleitet werden. Teilweise konnten ankommende Passagiere ihre Maschinen stundenlang nicht verlassen, wie der „Hessische Rundfunk“ berichtete.

Für mehr als zwei Stunden wurde die Bodenabfertigung am Flughafen gänzlich eingestellt, wie ein anderer Sprecher sagte. Wegen der späten Wiederaufnahme der Abfertigung hätten 34 Maschinen am Mittwochabend nicht mehr rechtzeitig abheben können, sagte der Sprecher. Andere Flüge waren da bereits von den Airlines selbst gestrichen worden.

Eine Eurowings-Maschine auf dem Flughafen in Frankfurt
Eine Eurowings-Maschine auf dem Flughafen in Frankfurt

© dpa/Henning Kaiser

Auf der Webseite des Flughafens waren rund 70 Flugstreichungen bis zum Beginn des Nachtflugverbots vermerkt. Auch 23 geplante Ankünfte seien aufgrund des Nachtflugverbots auf andere Flughäfen umgeleitet worden. Nach ersten Schätzungen des Frankfurter Flughafens war eine Passagierzahl im vierstelligen Bereich von den Problemen betroffen.

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Regenmengen bis zu 60 l/qm

Abends meldete die Wetterredaktion des „Hessischen Rundfunks“ Regenmengen von bis zu 60 Litern pro Quadratmeter in Hessen, zum Beispiel am Flughafen Frankfurt. Teilweise seien diese Mengen in 20 bis 30 Minuten gefallen.

25.289 Blitze in einer Stunde

Von 20:40 bis 21:40 Uhr wurden demnach im Rhein-Main-Gebiet 25.289 Blitze registriert. Im ganzen vergangenen Jahr seien es in Hessen nur 11.566 Blitze gewesen. Felix Dietzsch vom Deutschen Wetterdienst sprach gegenüber dpa davon, dass die „außerordentlich hohe Blitzfrequenz eine regelrechte Lichtshow geliefert“ habe.

In Griesheim wurden Sturmböen mit 81 km/h gemessen, in Offenbach waren sie 71 km/h schnell.

Die Frankfurter Feuerwehr meldete zahlreiche wetterbedingte Einsätze. Viele U-, S- und Straßenbahnen mussten den Verkehr einstellen, Wasser drang in den Südbahnhof von Sachsenhausen ein. Am Donnerstagmorgen wurde der Betrieb wieder aufgenommen.

16.08.2023, Frankfurt/Main: Nach starken Regenfällen läuft dreckiges Wasser über eine Straße in Frankfurt-Sossenheim.
16.08.2023, Frankfurt/Main: Nach starken Regenfällen läuft dreckiges Wasser über eine Straße in Frankfurt-Sossenheim.

© dpa/Marvin Filipovic

In Südhessen seien Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Überflutete Keller sowie überschwemmte Straßen und Unterführungen beschäftigten die Kräfte. Die genaue Zahl der Einsätze ist derzeit noch nicht bekannt.

In Alsfeld richtete ein Blitzeinschlag in einem Einfamilienhaus einen Schaden von geschätzten 10.000 Euro an, wie der „Hessische Rundfunk“ berichtete.

Unwetter auch in anderen Teilen Deutschlands

Auch in anderen Teilen Deutschlands kam es zu Unwettern, gravierende Folgen schienen diese jedoch nicht zu haben. In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen kam es in der Nacht zu überfluteten Kellern. Auch Gullydeckel wurden durch die enorme Regenmenge angehoben, hieß es von der Polizei. Es gab zahlreiche Feuerwehreinsätze infolge des Starkregens.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für ganz Hessen und weitere Teile Deutschlands eine Warnung vor schweren Gewittern mit heftigem Starkregen ab Mittwochabend herausgegeben.

Die Wetteraussichten für Donnerstag und Freitag

Der Deutsche Wetterdienst warnt für Donnerstag vor gebietsweise starken Gewittern im Süden und Norden. Es bestehe eine hohe Gefahr von Starkregen um 20 l/qm in kurzer Zeit, teils könnten auch 30 bis 40 l/qm fallen. Hagel bis 2 cm und Sturmböen seien möglich.

Der Süden stehe außerdem weiterhin unter hoher Wärmebelastung wegen der Schwüle.

Nach den Unwettern kommt die Hitze

Freitag kann es insbesondere im südlichen und östlichen Bergland vereinzelt zu Gewittern mit Hagel, Sturmböen und Starkregen kommen. Trotzdem wird die Unwetterneigung nachlassen – und die Hitze steigen. 

Vor allem im Süden steht in den nächsten Tagen „eine signifikante Hitzewelle“ bevor, meint Felix Dietzsch vom Deutschen Wetterdienst. Die Hitzewelle sorge für schwül-warmes Wetter und Höchstwerte von deutlich über 30 Grad.

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Ein erster Höhepunkt wird dabei bereits am Samstag erreicht“, sagte Dietzsch. Dann steigen die Temperaturen bis in den Nordosten hinein auf Werte von 32 bis 35 Grad. „Aber nicht nur die Höchstwerte sorgen für körperliche Belastung. Noch kritischer ist die fehlende nächtliche Abkühlung. Da es gleichzeitig sehr schwül bleibt, sinken die Temperaturen mancherorts – besonders in Ballungsgebieten – kaum noch unter 20 Grad“, sagte Dietzsch.

Steigende Temperaturen und Schwüle sollen vom Süden bis zur Mitte für eine hohe Wärmebelastung sorgen. (mit dpa)

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