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Blech an Blech verlassen die Besucher des Festivals das Gelände.

© REUTERS/Matt Mills Mcknight

Burning-Man-Festival in Nevada: Besucher dürfen nach Schlamm-Chaos abreisen

Regen und Schlamm setzten Zehntausende beim Burning Man in Nevadas Wüste tagelang fest. Nun wurde das Fahrverbot aufgehoben. Manche nutzten die unerwartete Freizeit und knüpften Familienbande enger.

Zehntausende tagelang im Schlamm festsitzende Besucher des Festivals Burning Man im US-Bundesstaat Nevada dürfen nach Hause fahren. „Das Fahrverbot ist aufgehoben“, erklärten die Veranstalter auf der Website des Festivals.

Am Montagnachmittag Ortszeit wurden die Straßen freigegeben. Die Veranstalter riefen die Besucher jedoch auf, ihre Abreise möglichst auf Dienstag zu verschieben, um zu heftige Staus zu verhindern.

Die nächsten Häuser sind zehn Kilometer entfernt

Montagmittag harrten noch 64.000 Menschen auf dem Gelände aus. Nach sintflutartigen Regenfällen am Freitagabend und Sonnabend hatte sich das Festivalgelände in ein riesiges Matschfeld verwandelt. Zehntausende Menschen saßen auf dem Veranstaltungsgelände in Black Rock City fest.

Die Polizei hatte den Zugang zu dem Gelände, das mehr als zehn Kilometer von den nächsten Wohnhäusern entfernt liegt, daraufhin gesperrt.

Aufbruch nach Tagen auf schlammigem Grund.
Aufbruch nach Tagen auf schlammigem Grund.

© REUTERS/USA TODAY

Sämtliche Veranstaltungen wurden abgesagt, nachdem die Vorrichtungen für Tanzpartys, Kunstinstallationen und andere Programmpunkte durch die Wassermassen zerstört wurden.

Ich konnte unendlich viel kostbare Zeit mit meinem Bruder verbringen.

David Packard aus South Portland im Bundesstaat Maine.

Viele Festivalbesucher ließen sich jedoch trotz Regen und Schlamm nicht die Laune verderben. David Packard aus South Portland im Bundesstaat Maine erzählte, er und andere Besucher hätten sich in ihre Wohnwagen zurückgezogen. „Ich konnte unendlich viel kostbare Zeit mit meinem Bruder verbringen“, sagte er. Sie seien sich in dieser Woche näher gekommen.

„Es gab einen kurzen doppelten Regenbogen, der uns mit viel Energie versorgt hat“, fügte Packard hinzu. „Meine Füße sind trocken und mir ist warm. Also geht“s mir gut.„

Festivalbesucher David Date beklagte sich am Montag über andere Teilnehmer, die ihre Zelte und ihren Müll auf dem Gelände zurückließen – ein Verstoß gegen das Grundprinzip des Festivals, keine Spuren zu hinterlassen.

Das Burning-Man-Festival findet jährlich statt und hatte dieses Jahr am 27. August begonnen. Markenzeichen und Namensgeber der Veranstaltung ist das Verbrennen einer etwa zwölf Meter großen Holzstatue. Dieses Ereignis wurde auf Montagabend verschoben und sollte nun um 21 Uhr Ortszeit (6 Uhr MESZ) stattfinden.

Aufbruch aus der Wüste: Festivalbesucher werden mit einem Lastwagen vom Gelände gebracht.
Aufbruch aus der Wüste: Festivalbesucher werden mit einem Lastwagen vom Gelände gebracht.

© dpa/Rebecca Barger

Das Festival sieht sich selbst als unbestimmbare Veranstaltung zwischen einer Feier von Gegenkultur und spirituellem Rückzugsort. Nach seinen kleinen und improvisierten Anfängen ist „Burning Man“ über die Jahre zu einer durchorganisierten Massenveranstaltung geworden. Die Tickets kosten mehrere hundert Dollar.

Das jährliche Budget beträgt fast 45 Millionen Dollar (rund 42 Millionen Euro). Im vergangenen Jahr nahmen 75.000 Menschen teil. Die starken Regenfälle führten im Bundesstaat Nevada auch andernorts zu Überschwemmungen, unter anderem in der Stadt Las Vegas. (AFP)

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