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Das Eisenbärenjunge sitzt im Tierpark Hagenbeck in Hamburg auf den Pfoten seiner Mutter Victoria.

© dpa/Tierpark Hagenbeck

„Enormer Zuchterfolg“: Eisbärenbaby im Hamburger Tierpark Hagenbeck geboren

Noch sind das Eisbärenjunge und die Mutter für Besucher nicht zu sehen. Demnächst soll aber ein Monitor am Gehege im Tierpark Hagenbeck installiert werden.

Gute Nachrichten für den Tierpark Hagenbeck, der sich vermutlich bald über noch mehr Interesse am Eisenbärengehege freuen kann: Denn dort ist ein Eisbärenjunges zur Welt gekommen. Der Tierpark veröffentlichte jetzt erste putzige Aufnahmen.

Das Tier sei Mitte Dezember 2022 von Eisbärin Victoria geboren worden, teilte der Tierpark am Donnerstag in Hamburg mit. Die Mutter, die selbst auch 2002 im Tierpark das Licht der Welt erblickt hatte, kümmere sich sehr liebevoll um ihr Neugeborenes. Die ersten Tage nach der Geburt sind für Eisbärenjunge kritisch - sie kommen fast nackt, blind und taub zur Welt.

„Wir freuen uns sehr über das erste Eisbärenjungtier im Eismeer. Für Hagenbeck ist dieser Nachwuchs in zweiter Generation ein enormer Zuchterfolg und der Beweis dafür, dass sich unsere Zuchtbemühungen um diese bedrohte Tierart auszahlen“, sagte Guido Westhoff, Zoologischer Direktor bei Hagenbeck, einer Mitteilung zufolge. Zum Geschlecht des Tieres machte der Tierpark zunächst keine Angaben.

Wie steht es um die Eisbären?

Die ersten Monate hätten beide ungestört in ihrer Höhle verbracht. „Erst vor Kurzem haben wir das erste Mal vorsichtig Kontakt aufgenommen und die Eisbärmama wenige Minuten besucht, das machte sie aber ganz entspannt mit“, erklärte Westhoff. Um Mutter und Kind mehr Platz im Gehege bieten zu können, werde der Vater des Jungtiers, Eisbärmann Kap, den Zoo verlassen.

Zum Geschlecht des Babys machte der Tierpark Hagenbeck zunächst keine Angaben.

© dpa/Tierpark Hagenbeck

Der Zoo sieht in der Geburt des noch namenlosen Tieres einen Beweis dafür, dass sich die Zuchtbemühungen um diese bedrohte Tierart auszahlen.

© dpa/Tierpark Hagenbeck

Noch seien Mutter und Kind von den Besuchern abgeschirmt. Demnächst soll aber ein Monitor am Eisbärengehege installiert werden, damit die Besucher einen Blick auf die beiden im Innenbereich der Anlage erhaschen können.

Seit 2006 steht der Eisbär auf der Roten Liste, der Bestand ist als „gefährdet“ eingestuft. Infolge der Klimakrise schmilzt das arktische Eis und damit der Lebensraum der Eisbären. Sie brauchen festes Packeis, von dem aus sie Robben jagen können.

Im Berliner Tierpark leben das Eisbären-Mädchen Hertha und ihre Mutter. Neue Nachwuchspläne hat Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem derzeit nicht.

Kurz- und mittelfristig stehe keine neue Zucht an, sagte Knieriem Anfang 2022. „Ausschließen wollen wir es nicht.“ Im Berliner Zoo gibt es derzeit keine Eisbären.

Insgesamt leben in Deutschland rund 30 Tiere in Zoos – außer in den Tierparks in Hamburg und Berlin auch in Bremerhaven, Gelsenkirchen, Hannover, Karlsruhe, München, Nürnberg, Neumünster und Rostock.

„Eisbären übernehmen eine wichtige Rolle in Zoos. Als Botschafter ihrer Art helfen sie maßgeblich dabei, auf die Bedrohung des Lebensraumes Arktis aufmerksam zu machen“, wird Knieriem auf der Homepage des Tierparks zitiert.

„Wir wünschen uns, dass jeder unserer Gäste den faszinierenden Anblick unserer Eisbären hier im Tierpark zum Anlass nimmt, zu reflektieren, was wir in unserem eigenen Alltag verändern könnten, um den Lebensraum dieser und vieler anderer bedrohter Tierarten zu retten.“

Peta fordert Ende der Eisbären-Haltung

Kritiker wie die Tierschutzorganisation Peta fordern schon seit längerem ein Ende der Eisbären-Haltung. Eisbären in Zoo-Gefangenschaft zu halten, sei Tierquälerei, argumentiert Peta.

Das zweitgrößte Landraubtier der Welt habe in freier Wildbahn ein Streifgebiet, das mehrere Hundert bis Tausende Quadratkilometer umfassen könne.

Am Tag legen die Tiere demnach bis zu 30 Kilometer zurück. Die Größe eines Eisbären-Zoogeheges entspreche im Mittel nur etwa einem Millionstel ihres Reviers in der Natur, kritisierte Peta Anfang April. (lem)

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