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Die Gleichheitsparade in Warschau im Jahr 2014.

© dpa

Aktion für die "Parada Równości“: Ein Abend für den Warschauer CSD

Die queere Berliner Szene will die Warschauer Gleichheitsparade unterstützen. Aktivisten aus Polen sprechen am Samstag im Schwuz über die Situation in ihrem Land.

Die „Parada Równości“ – „Gleichheitsparade“ – in Warschau war im Jahr 2001 die erste der LGBTI-Community, die jemals in einem der ehemals kommunistischen Länder in Osteuropa stattfand. Einige hundert queere Menschen gingen damals auf die Straße, ein mutiges Zeichen in dem immer noch tief katholischen Land. Dass das nicht selbstverständlich war, zeigte sich in den Jahren 2004 und 2005: Damals wurde die Parade offiziell verboten, vom damaligen Warschauer Bürgermeister Lech Kaczyński.

Der kam bekanntermaßen bei einem Flugzeugunglück ums Leben. Doch seine Partei – unter der Führung seines Bruder Jaroslaw – stellte inzwischen wieder Staatspräsident und Ministerpräsidentin, mit dem gleichen nationalkonservativen Programm, das auch auf die Ausgrenzung von Lesben, Schwulen und Transgender abzielt. Zu Demonstrationen gegen die Gleichheitsparaden ist es in den vergangenen Jahren ohnehin immer wieder gekommen.

Wie ist das queere Leben derzeit in Warschau?

Wie sich unter diesen Umständen derzeit das queere Leben in Warschau darstellt, diskutieren Vertreter_innen des Kommittees der Gleichheitsparade und der Kampagne gegen Homophobie in Polen an diesem Samstag im Schwuz in Neukölln. Sie berichten auch über ihre Arbeit zu Themen wie Antidiskriminierung und Vielfalt von Lebensentwürfen in Warschau.

Zudem geht es um die Vorbereitungen zur diesjährigen Warschauer Parade und dem begleitenden Festivalwochenende vom 10. bis zum 12. Juni. Auch aus Berlin wollen dazu Aktivist_innen anreisen – ähnliche Solidaraktionen mit queeren Paraden in Osteuropa hat es bereits in den vergangenen Jahren gegeben.

Interessierte können sich am Samstag mit den Vertreter_innen aus Polen austauschen und vernetzen. Laut der Berliner Unterstützungsgruppe ist eine Spendenaktion zugunsten der Warschauer Parade geplant – und die Gruppe will auch die Anfahrt nach Warschau organisieren.

Ab 21 Uhr, Schwuz, Rollbergstraße 26 in Neukölln, der Eintritt ist frei. Mehr Infos unter nextstopwarsaw2016.wordpress.com

Lesen Sie hier ein Interview über die Spaltung der polnischen Gesellschaft unter der nationalkonservativen Regierung.

Mehr LGBTI-Themen finden Sie auf dem Queerspiegel, dem queeren Blog des Tagesspiegels. Themenanregungen und Kritik gern im Kommentarbereich etwas weiter unten auf dieser Seite oder per E-Mail an: queer@tagesspiegel.de.

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