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Thema

Katastrophenschutz

UNSICHERESINNENMINISTERIUMAusgerechnet das Lagezentrum für Brand- und Katastrophenschutz im Innenministerium wäre im Ernstfall womöglich nicht einsatzfähig. Der Rechnungshof stellte Mängel bei Technik und Sicherheit fest: Schlampig verlegte Verkabelungen, keine Notfall-Telefonleitungen, eine abgeschaltete Alarmanlage.

UNSICHERES INNENMINISTERIUM Ausgerechnet das Lagezentrum für Brand- und Katastrophenschutz im Innenministerium wäre im Ernstfall womöglich nicht einsatzfähig. Der Rechnungshof stellte Mängel bei Technik und Sicherheit fest: schlampig verlegte Verkabelungen, keine Notfall-Telefonleitungen, eine abgeschaltete Alarmanlage.

Potsdam - Der Naturschutzbund übt scharfe Kritik an der Deichbau-Praxis Brandenburgs. Zwar könnten Belange des Katastrophenschutzes und der Gefahrenabwehr schwerer wiegen als die des Naturschutzes, sagte NABU-Landeschef Tom Kirschey gestern in Potsdam.

Als der gewaltige Hurrikan Charlie im August 2004 Kuba traf, war die Insel gut vorbereitet. Der Katastrophenschutz hatte 235 000 Personen evakuiert.

Die Ständige Konferenz für Katastrophenvorsorge und Katastrophenschutz ist im Ausnahmezustand. Das Gremium, in dem Bund und Länder die Bürger vor Gefahren schützen, ist am Donnerstag nicht erreichbar gewesen.

Für den Feuer und Katastrophenschutz gab Berlin im Jahr 2001 rund 186 Millionen Euro aus. Das sind 55 Euro je Einwohner und damit 25 Prozent mehr als im Durchschnitt aller Länder.

Nach den Anschlägen in den Vereinigten Staaten will das Land Berlin den Zivil- und Katastrophenschutz ausbauen. Geplant ist unter anderem die Modernisierung von Schutzräumen.

Ein Frühwarnsystem und neue ABC-Erkundungsfahrzeuge hat Bundesinnenminister Otto Schily in der vergangenen Woche präsentiert. Im Ernstfall können nun die Lagezentren von Bund und Ländern und die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten innerhalb von etwa 20 Sekunden über Gefahren informiert werden.

Das Zugunglück von Eschede, ein Chemieunfall bei Bayer und das Hochwasser an der Oder gehörten für die Katastrophenschützer in Deutschland bisher zu den denkbar schlimmsten Szenarien. Doch seit den Terroranschlägen vom 11.

Von Claudia von Salzen

"Für punktuelle Attacken, wie sie jetzt allenfalls zu erwarten sind, ist unser Gesundheitswesen gerüstet", versichert Wolfgang Wagner, Bundesapotheker des Malteser-Hilfsdienstes und Präsidiumsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Katastrophenmedizin (DGKM). Bevorratung mit Medikamenten in großer Anzahl für alle nur erdenklichen "flächendeckenden Schadensfälle" hält man in der Fachgesellschaft ohnehin nicht mehr für zeitgemäß.

Die Simulation der Ereignisse bei der Freisetzung von Pockenviren durch Bioterroristen wird in den USA nicht nur von den Bundesbehörden, sondern mittlerweile auch von Landkreisen und Städten durchgespielt. Reichen medizinische Vorsorge, Impfstoffe und Katastrophenschutz aus?

Katastrophen faszinieren ihn, wenn auch ganz anderen Gründen, als das bei den meisten Menschen der Fall ist: Als Horst Brandt die ersten Aufnahmen des World Trade Centers sah, da war zuerst das Entsetzen über dieses unglaubliche Geschehen. Doch schon sein nächster Gedanke galt der Rettung der Menschen und dem ungeheueren logistischen Aufwand, der bei einem solchen Rettungseinsatz anfällt.

Mehrmals in der Woche lässt sich Innensenator Ehrhart Körting (SPD) gegenwärtig von den Leitern von Polizei, Verfassungsschutz, Feuerwehr und Katastrophenschutz über die aktuelle Sicherheitslage in der Stadt unterrichten. Eine tägliche Besprechung sei nicht notwendig, da das Lagezentrum im Innensenat, bei dem alle notwendigen Informationen zusammenlaufen, ohnehin regelmäßig mit dem Innensenator in Kontakt stehe.

Nach den Katastrophen im Jahr 2000 - dem Inferno in dem holländischen Feuerwerkslager in Enschede, dem Concorde-Absturz, den Feuern in der Bergbahn von Kaprun und im Berliner U-Bahnhof Deutsche Oper - hatte das Landesamt für Technische Sicherheit im November 2000 erstmals ein "Berliner Katastrophenschutzforum" veranstaltet. Denn gerade in einer Millionenstadt wie Berlin sei "Notfallvorsorge und vorausschauende Krisenplanung unabdingbar".

Von Jörn Hasselmann

Anschläge aus der Luft sind nach Ansicht von Experten auch in Berlin nicht zu verhindern. Der Luftraum über der Stadt wird zwar kontrolliert, dennoch können sich hier auch Piloten, die nicht in Schönefeld, Tegel oder Tempelhof landen wollen, weitgehend ungehindert in einer Höhe zwischen 300 und 800 Metern am Himmel bewegen.

Von Rainer W. During

Vor Kaliningrad ist das Wrack eines im Zweiten Weltkrieg gesunkenen deutschen Kriegsschiffs entdeckt worden, das möglicherweise Chemiewaffen an Bord hat. Wie das russische Ministerium für Katastrophenschutz mitteilte, nahmen Taucher entsprechende Wasser- und Bodenproben.

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