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Jährlich im Herbst sollte die Grippeschutzimpfung erneuert werden.

© dpa/Zacharie Scheurer

Grippeschutz: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Impfung

Die neue Grippesaison steht bevor: Ab Oktober sollen sich vor allem Risikopatienten gegen Influenza impfen lassen und dies nicht auf die lange Bank schieben.

Wann beginnt die nächste Grippewelle?

Der genaue Zeitpunkt ist nicht vorhersagbar. In den vergangenen Jahren begann die Grippewelle meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate. Die Fallzahlen steigen meist ab Ende September an. Auch die Dauer einer Grippewelle kann nicht prognostiziert werden.

Während der Coronapandemie fiel die Grippewelle 2020/2021 praktisch aus, auch 2021/2022 gab es nur eine geringe Aktivität. Im vergangenen Jahr begann die Grippewelle dann bereits Ende Oktober und damit ungewöhnlich früh. Sie endete schon mit Jahresbeginn, nach einigen Wochen Pause rollte dann eine zweite, durch einen anderen Influenzatyp verursachte Welle.

Wie heftig wird die nächste Grippewelle ausfallen?

Auch das können Experten nicht genau voraussagen. Die Stärke der Grippewellen schwankt von Jahr zu Jahr erheblich.

Wie viel Grippeimpfstoff steht zur Verfügung?

Bislang stehen nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts rund 18,8 Millionen Impfdosen bereit. Weiterer Impfstoff wird noch freigegeben.

Kann Grippeimpfstoff nachproduziert werden?

Nein, der Herstellungsprozess ist aufwendig und der Grippeimpfstoff für die kommende Saison längst produziert.

Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Schutzimpfung in erster Linie älteren Menschen über 60 Jahren, chronisch Kranken mit Grundleiden wie Diabetes, Asthma oder Herzkreislauferkrankungen, medizinischem Personal und Pflegekräften sowie Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel. Die Risikogruppen ähneln jenen, die auch bei Corona schwere Verläufe fürchten müssen. Die ausdrückliche Empfehlung für Risikopatienten bedeutet aber nicht, dass allen anderen von einer Impfung abgeraten wird.

40
Prozent der über 60-Jährigen haben sich in der letzten Grippesaison impfen lassen.

Wann ist beste Impfzeit?

Die Impfung sollte von Mitte Oktober bis Mitte Dezember erfolgen. Sie kann auch später nachgeholt werden, selbst zu Beginn einer Grippewelle. Dann aber steigt das Risiko, sich zu infizieren, bevor der Impfschutz aufgebaut ist. Dieser ist erst nach zehn bis 14 Tagen erreicht.

Welche Impfstoffe gibt es?

Bei den in Deutschland zugelassenen Influenzaimpfstoffen handelt es sich meist um Totimpfstoffe, die inaktivierte Viren beziehungsweise Bestandteile davon enthalten. Für ältere Menschen ist zudem ein Imfpstoff mit Adjuvantien, das sind Wirkverstärker, sowie ein weiterer mit einer höheren Menge Antigen ebenfalls für eine verbesserte Wirksamkeit zugelassen. Kindern kann auch ein Lebendimpfstoff als Nasenspray verabreicht werden.

Schützt eine Impfung in jedem Fall?

Nein, einen hundertprozentigen Schutz vor Grippe gibt es nicht. Dem RKI zufolge lag die Wirksamkeit in den vergangenen Jahren bei 20 bis 60 Prozent. Die Unsicherheit betrifft vor allem Ältere, deren Immunsystem generell weniger gut auf Impfungen anspricht. Es hat aber auch mit den sich ständig ändernden Viruseigenschaften zu tun.

Es kann sein, dass die zirkulierenden Influenzaviren nicht gut mit den im Impfstoff enthaltenen Virusstämmen übereinstimmen. Deshalb kann es auch bei Geimpften zu einer Influenzaerkrankung kommen, in der Regel aber mit milderem Verlauf. Für Deutschland wird geschätzt, dass die Grippeschutzimpfung jährlich rund 400.000 Influenzaerkrankungen bei über 60-Jährigen verhindert.

Wie hoch sind die Impfquoten?

Da ist noch viel Luft nach oben. Nach einer aktuellen Analyse der Techniker Krankenkasse lag die Impfquote der über 60-Jährigen in der vergangenen Grippesaison nur bei 40 Prozent und damit deutlich unter der Zielvorgabe der Europäischen Union von 75 Prozent. Auch das Klinikpersonal war laut Robert-Koch-Institut in der vergangenen Grippesaison nur zu 59 Prozent geimpft.

Kann eine Coronaimpfung zeitgleich zum Grippeschutz erfolgen?

Ja, alle Covid-19-Impfstoffe können zusammen mit einer Influenzaimpfung gegeben werden. Lediglich beim Coronaimpfstoff Nuvaxovid der Firma Novavax soll ein Abstand von 14 Tagen eingehalten werden.

Wie unterscheiden sich Corona, Grippe und eine einfache Erkältung?

Eine Unterscheidung nur anhand der Symptome ist nicht möglich. Im Gegensatz zu einer normalen Atemwegserkrankung, die meist nach wenigen Tagen überstanden ist, schlägt die Virusgrippe oft schnell und heftig zu. Symptome sind in der Regel plötzlich auftretendes hohes Fieber über 39 Grad Celsius, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Schweißausbrüche, allgemeine Schwäche, Kopf- und Halsschmerzen, Schnupfen und trockener Reizhusten. Allerdings gibt es sowohl bei Grippe als auch bei Corona und Erkältungen leichte Verläufe, die nur durch Laborbefunde eindeutig unterschieden werden können. (AFP)

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