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Die Lebenserwartung in Deutschland ist während der Corona-Pandemie gesunken (Symbolbild).

© dpa/Stephan Scheuer

Lebenserwartung gesunken: Deutsche werden durchschnittlich nicht mehr ganz so alt wie vor Corona

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland hat im Vergleich zu 2019 um 0,6 Jahre abgenommen. Im Osten wurde ein anderer Trend festgestellt als im Westen.

Die Lebenserwartung in Deutschland ist während der Corona-Pandemie gesunken. Sie habe im vergangenen Jahr sowohl bei Männern als auch bei Frauen um 0,6 Jahre im Vergleich zum letzten Vorpandemiejahr 2019 abgenommen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

Demnach betrug die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt im Jahr 2022 für Frauen 82,9 Jahre, für Männer 78,2 Jahre. Dabei handelt es sich nicht um eine Prognose für heute Neugeborene, sondern um eine Darstellung der aktuellen Überlebensverhältnisse im gesamten Altersbereich, stellten die Statistiker klar.

In Ostdeutschland ist die Lebenserwartung nach starken Rückgängen in den beiden Vorjahren wieder angestiegen – bei Frauen um 0,2 Jahre, bei Männern sogar um 0,6 Jahre im Vergleich zu 2021. Gemessen am Jahr 2019 sank die Lebenserwartung trotz des jüngsten Anstiegs bei den Frauen um 0,7 und bei den Männern um 0,8 Jahre.

In Westdeutschland ging die Lebenserwartung dagegen weiter zurück. Die Differenz zu 2019 war hier über den gesamten Zeitraum betrachtet dennoch geringer als in Ostdeutschland und betrug 2022 – wie in Deutschland insgesamt – 0,6 Jahre bei beiden Geschlechtern.

Sterbefälle nehmen zu

Aufgrund des zunehmenden Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung wird seit mehr als 20 Jahren mit einer jährlich steigenden Zahl der Sterbefälle in Deutschland gerechnet, während die Lebenserwartung vor der Pandemie tendenziell zunahm.

Bei gleichzeitigem Wirken beider Effekte stiegen die Sterbefallzahlen vor Beginn der Pandemie jährlich um durchschnittlich ein bis zwei Prozent. „In den drei Pandemiejahren gingen die jährlichen Anstiege jeweils über dieses Ausmaß hinaus“, stellten die Statistiker fest.

So habe es von 2020 bis 2022 insgesamt etwa 140.000 bis 200.000 zusätzliche Sterbefälle im Vergleich zur vorherigen durchschnittlichen Entwicklung in Deutschland gegeben. Beim Robert-Koch-Institut seien in diesen drei Jahren insgesamt etwa 164.000 Covid-19-Todesfälle gemeldet worden. 2022 hätten zudem der außergewöhnlich warme Sommer sowie eine starke Grippewelle zum Jahresende „eine sichtbare Auswirkung auf den Jahresverlauf der Sterbefallzahlen“, so die Statistiker. (Reuters)

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