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Soldaten patrouillieren auf der Straße in der Nähe des internationalen Flughafens in Port-au-Prince, Haiti. (Archivbild)

© dpa/Odelyn Joseph

Anhaltende Bandenkriminalität: Mehrere Tote bei Angriff auf Zentralbank in Haiti

Die Bank in Port-au-Prince ist eine der wenigen noch arbeitenden Institutionen der Hauptstadt. Eine Gruppe Krimineller hat das Gebäude am Montag angriffen, dabei starben mehrere Menschen.

In Haiti haben Sicherheitskräfte bei der Abwehr eines Angriffs auf die Zentralbank in der Hauptstadt Port-au-Prince nach Angaben eines Mitarbeiters mehrere Menschen getötet. Am Montag habe „eine Guppe von Kriminellen“ das Gebäude der Zentralbank angegriffen, sagte der Mitarbeiter der Nachrichtenagentur AFP.

Der Sicherheitsdienst der Bank, die Polizei und Streitkräfte hätten die Angreifer abgewehrt. Dabei seien drei oder vier Kriminelle getötet worden. Ein Sicherheitsmitarbeiter der Bank sei durch einen Schuss verletzt worden.

Die Bank der Republik Haiti (BHR) ist eine der wenigen noch arbeitenden Institutionen im Geschäftsviertel der Hauptstadt, das seit drei Wochen von bewaffneten Banden überrannt wird. Die Bank schrieb am Dienstag im Onlinedienst X vom „gestrigen Vorfall nahe dem Gelände der BHR in der Rue Pavee“ und gab an, sie sei den Polizisten und den Sicherheitskräften „zutiefst dankbar“.

Haiti leidet unter einer massiven Welle von Bandengewalt, die humanitäre Lage in dem Karibikstaat verschlechterte sich in den vergangenen Wochen zusehends. Kriminelle Gangs kontrollieren inzwischen weite Teile des Landes und rund 80 Prozent der Hauptstadt. Ihnen werden zahlreiche Verbrechen wie Mord, Vergewaltigung und Lösegelderpressung vorgeworfen.

Die Lage im Land hatte sich Ende Februar während einer Auslandsreise von Regierungschef Ariel Henry verschärft. Bewaffnete Bandenmitglieder griffen Polizeiwachen an und befreiten tausende Häftlinge aus Gefängnissen.

Sie forderten den Rücktritt des seit 2021 regierenden Henry, der eigentlich Anfang Februar aus dem Amt des Ministerpräsidenten hätte scheiden sollen. In der vergangenen Woche verkündete Henry schließlich seinen Rücktritt. Nun soll ein Übergangsrat gebildet werden. (AFP)

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