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Drei Menschen sind in Jerusalem gestorben.

© AFP/Menahem Kahana

Update

Anschlag in Jerusalem: Hamas-Terroristen töten drei israelische Zivilisten – und werden erschossen

Am Donnerstagmorgen eröffneten zwei in der Vergangenheit wegen Terrorismus inhaftierte Männer das Feuer an einer Bushaltestelle. Die Hamas bekannte sich und rief zur „Eskalation“ auf.

| Update:

Die Hamas hat sich zum Anschlag in Jerusalem bekannt und zur „Eskalation“ aufgerufen. Zwei palästinensische Terroristen hatten am Donnerstag an einer Bushaltestelle das Feuer auf dort wartende Menschen eröffnet und dabei drei Menschen ermordet, sagte ein Sprecher des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom.

Sechs weitere Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt, drei von ihnen schwer. Die beiden Attentäter, die mit einem Fahrzeug zum Tatort kamen, wurden nach Polizeiangaben von zufällig anwesenden Soldaten und einem bewaffneten Zivilisten erschossen.

Wie der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte, handelte es sich bei den israelischen Todesopfern um eine 24-jährige Frau, einen 73-jährigen Rabbiner sowie eine Schulleiterin.

Um 7.38 Uhr (Ortszeit, 6.38 Uhr MEZ) sei ein Notruf wegen „eines Angriffs mit einer Schusswaffe“ in der Nähe einer Bushaltestelle in Ramot eingegangen, erklärte der Rettungsdienst. Die Polizei erklärte, die beiden Angreifer seien „schnell von zwei Soldaten, die nicht im Dienst waren, und einem Zivilisten durch Schüsse getötet worden“.

Terroristen sind Brüder

Die zwei Terroristen seien in einem Auto vorgefahren, bewaffnet mit einem Sturmgewehr vom Typ M16 und einer Pistole, sagte Jerusalems Polizeichef Doron Torgeman Journalisten. Sie hätten dann wahllos das Feuer auf wartende Menschen eröffnet.

Die Attentäter wurden als Murad Namr, 38, und Ibrahim Namr, 30, aus dem Ost-Jerusalemer Stadtteil Sur Baher identifziert. Murad war nach Angaben des Shin Bet von 2010 bis 2020 wegen der Planung von Terroranschlägen unter der Leitung von Terrorgruppen im Gazastreifen inhaftiert. Ibrahim wurde 2014 ebenfalls wegen nicht terroristischer Aktivitäten inhaftiert. Das berichtet die „Times of Israel“.

„Dieser Terroranschlag ist ein weiterer Beweis für unsere Verpflichtung, weiterhin mit Kraft und Entschlossenheit gegen den mörderischen Terrorismus zu kämpfen, der unsere Bürger bedroht. In Jerusalem, im Gazastreifen, in Judäa und Samaria und überall“, schrieb Benny Gantz, Mitglied der Kriegsregierung, auf X.

Zwei israelische Soldaten bei Angriff im Westjordanland verletzt

Kurze Zeit später kam es auch im von Israel besetzten Westjordanland zu einem Vorfall. Beim Angriff auf einen Checkpoint mit einem Auto wurden zwei israelische Soldaten leicht verletzt. Der Angreifer sei mit Schüssen „neutralisiert“ worden, die Soldaten suchten im Umkreis nach weiteren Verdächtigen, erklärte die israelische Armee am Donnerstag.

Fast genau vor einem Jahr waren bei einem Bombenanschlag an derselben Haltestelle in Jerusalem ein 16-Jähriger getötet sowie elf Menschen verletzt worden. Bei einer Explosion an einer weiteren Haltestelle gab es damals einen weiteren Toten. Später wurde ein Einwohner von Ost-Jerusalem mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS) im Zusammenhang mit den Anschlägen festgenommen.

US-Außenminister Antony Blinken forderte Israel auf, gewalttätige Siedler im Westjordanland zur Verantwortung zu ziehen. Bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Izchak Herzog am Donnerstag in Jerusalem habe Blinken deutlich gemacht, dass die „Spannungen im Westjordanland“ deeskaliert werden müssten, teilte das US-Außenministerium mit.

Dazu müsse „Israel unverzüglich Schritte unternehmen, um Siedlerextremisten für die Gewalt gegen palästinensische Zivilisten zur Rechenschaft zu ziehen“, hieß es weiter. Ähnlich habe sich Blinken in einem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu geäußert. (Tsp, dpa, AFP)

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