zum Hauptinhalt
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin 

© REUTERS/VIOLETA SANTOS MOURA

Update

Nach Wirbel um Klinik-Aufenthalt: Pentagon-Chef Austin macht Prostatakrebserkrankung öffentlich

Tagelang war unklar, weshalb sich US-Verteidigungsminister Lloyd Austin im Krankenhaus befindet. Nun machte der 70-Jährige seine Krebsdiagnose öffentlich – und kassiert Kritik vom Weißen Haus.

| Update:

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat eine Prostatakrebserkrankung öffentlich gemacht. Die Erkrankung sei früh erkannt worden und die Prognose für eine Heilung „exzellent“, wie die zuständige Klinik nahe der Hauptstadt Washington am Dienstag mitteilte.

Wegen Komplikationen nach einem Eingriff Ende Dezember muss der 70-Jährige seit Beginn des Jahres im Krankenhaus behandelt werden.

„Er befindet sich nicht mehr auf der Intensivstation und erholt sich in einem privateren Bereich des Krankenhauses“, teilte das US-Verteidigungsministerium am Montagabend (Ortszeit) mit. Austin habe weiterhin Beschwerden, aber seine Prognose sei gut.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die tagelange Ungewissheit über Austins Erkrankung hatte scharfe Kritik der oppositionellen Republikaner ausgelöst. Aus ihren Reihen war der Rücktritt oder die Entlassung des Pentagonchefs gefordert worden. Laut Medienberichten soll das Pentagon sogar das Weiße Haus und Präsident Joe Biden tagelang nicht davon unterrichtet haben, dass Austin im Krankenhaus war.

Das Verteidigungsministerium hatte erst am 5. Januar bekannt gegeben, dass Austin vier Tage zuvor „wegen Komplikationen nach einem kürzlich vorgenommenen medizinischen Eingriff“ ins Walter-Reed-Militärkrankenhaus nahe Washington eingeliefert worden sei.

Nun teilte das Pentagon konkret mit, dass Austin nach einer vorherigen Behandlung wegen Prostatakrebs wieder ins Krankenhaus eingeliefert worden sei. Grund seien „Komplikationen“ gewesen, darunter Übelkeit sowie heftige Unterleibs-, Hüft- und Beinschmerzen. Austin sei auf die Intensivstation gebracht worden.

Weißes Haus kritisiert Informationspolitik

Das Weiße Haus reagierte am Dienstag irritiert auf die Neuigkeiten. US-Präsident Biden habe erst am Morgen, also wenige Stunden vor der Öffentlichkeit, von der Krebsdiagnose seines Ministers erfahren. „Das ist nicht die Art und Weise, wie das geschehen soll“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, kritisiert die Informationspolitik im Fall Austin.
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, kritisiert die Informationspolitik im Fall Austin.

© REUTERS/Kevin Lamarque

Deshalb wolle Biden, dass die Abläufe für solche Fälle in der Regierung überprüft werden. Ein entsprechendes Schreiben sei an die Ministerien verschickt worden.

Aus diesem Vorfall müsse man lernen, mahnte Kirby. Als Kabinettsmitglied wisse jeder, dass mit dem Amt die Verpflichtung einhergehe, so transparent wie möglich zu sein. Biden wünsche Austin nun gute Besserung. Auf die Frage, ob Biden plane, bis zum Ende seiner Amtszeit Anfang kommenden Jahres an Austin festzuhalten, sagte Kirby: „Ja.“

Austin ist seit Beginn von Bidens Amtszeit Anfang 2021 Mitglied in dessen Kabinett. Er ist der erste Schwarze an der Spitze des Pentagons. Den ehemaligen Vier-Sterne-General war bis 2016 Kommandeur der im Nahen Osten stationierten US-Streitkräfte.

Auf diesem Posten war er verantwortlich für die US-Einsätze im Irak, in Syrien und in Afghanistan. Zu Beginn seiner mehr als 40-jährigen Karriere im US-Militär war Austin auch in Deutschland stationiert. (AFP/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false