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Harvard-Präsidentin Claudine Gay bleibt im Amt.

© Reuters/Ken Cedeno

Claudine Gay bleibt im Amt: Harvard-Führung stellt sich nach Antisemitismus-Eklat hinter Präsidentin

Das Hochschulführungsgremium Harvard Corporation begründete die Entscheidung pro Gay damit, dass sie sich für ihre umstrittenen Äußerungen „entschuldigt“ habe. Nicht nur sie erhält Unterstützung.

Nach Kritik an ihren Äußerungen zum Thema Antisemitismus bleibt die Präsidentin der US-Elite-Universität Harvard, Claudine Gay, im Amt. Das Hochschulführungsgremium Harvard Corporation stellte sich am Dienstag hinter die 53-jährige Politikprofessorin: „Wir bekräftigen heute unsere Unterstützung für Präsidentin Gays fortwährende Leitung der Harvard-Universität.“

Gay habe sich für ihre umstrittenen Äußerungen bei einer Kongressanhörung „entschuldigt“, erklärte das Führungsgremium der weltberühmten Universität nahe Boston im US-Bundesstaat Massachusetts weiter. „Und sie hat zugesichert, den Kampf der Universität gegen Antisemitismus zu verstärken.“

Gay – die erste afroamerikanische Präsidentin in der Geschichte von Harvard – war vergangene Woche zusammen mit den Präsidentinnen der Elite-Hochschulen University of Pennsylvania und Massachusetts Institute of Technology (MIT) bei einer Kongressanhörung zum Thema Antisemitismus an Universitäten befragt worden.

Die Präsidentinnen antworteten dabei ausweichend auf die Frage, ob Studenten, die auf dem Campus zum „Völkermord an Juden“ aufrufen, gegen die Verhaltensregeln der Unis verstoßen.

Harvard-Präsidentin bekommt auch Unterstützung

Gay etwa sagte: „Es hängt vom Kontext ab.“ Es folgten massive Kritik und Rücktrittsforderungen gegen die drei Hochschulpräsidentinnen. Die Leiterin der prestigeträchtigen University of Pennsylvania in Philadelphia, Elizabeth Magill, trat am Wochenende zurück.

Neben der Kritik gab es aber auch Unterstützung für die Hochschulpräsidentinnen. Harvard-Professor Ryan Enos etwa erklärte mit Blick auf die Rücktrittsforderungen vor allem aus den Reihen der konservativen Republikaner: „Der Grund, warum sie (Gay) zum Rücktritt gedrängt wurde, ist wegen politischen Drucks von Politikern, die Universitäten nach ihren Vorstellungen formen wollen.“ In einer freien Gesellschaft dürften Universitäten aber nicht vom Staat geführt werden.

Seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober und dem darauf folgenden Beginn der israelischen Bombardements des Gazastreifens haben antisemitische Vorfälle und Hassverbrechen gegen Juden, aber auch Muslime, in den USA zugenommen. Auch an Hochschulen gab es antisemitische Aktionen. (AFP)

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