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Der britische König Charles III. spricht während der Eröffnungszeremonie des UN-Klimagipfels COP28.

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COP28 müsse „Gamechanger“ werden: König Charles III. und Guterres rufen bei Weltklimakonferenz zum Handeln auf

Die COP28 müsse ein „Gamechanger“ werden, fordert UN-Generalsekretär Guterres in Dubai von den Regierungschefs. König Charles III. bittet „mit ganzem Herzen“ um eine entscheidende Wende.

UN-Generalsekretär António Guterres hat auf der Weltklimakonferenz mit Nachdruck die Staats- und Regierungschefs zu Maßnahmen gegen den Klimawandel aufgerufen. Vor zahlreichen hochrangigen Anwesenden forderte er in deutlichen Worten ein rasches Aus für die Nutzung fossiler Energieträger.

„Polareis und Gletscher verschwinden vor unseren Augen und verursachen weltweit Chaos: von Erdrutschen und Überschwemmungen bis hin zu steigenden Meeresspiegeln“, sagte Guterres am Freitag in Dubai. „Aber das ist nur ein Symptom der Krankheit, die unser Klima in die Knie zwingt. Eine Krankheit, die nur Sie, die Führer der Welt, heilen können.“

Er sei vor kurzem auf dem schmelzenden Eis der Antarktis gewesen und nicht lange davor auf den schmelzenden Gletschern von Nepal. „Diese beiden Orte sind weit voneinander entfernt, aber in Krise verbunden.“

Wir können einen brennenden Planeten nicht retten mit einem Feuerwehrschlauch aus fossilen Brennstoffen.

António Guterres, UN-Generalsekretär

Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, lasse sich nur einhalten, wenn „wir das Verbrennen aller fossilen Brennstoffe beenden“, stellte der UN-Generalsekretät klar. Stattdessen müsse der Umstieg auf erneuerbare Energien beschleunigt werden. Auf dem Spiel stehe nichts anderes als „das Schicksal der Menschheit“.

Guterres wandte sich auch direkt an die Unternehmen der fossilen Energiewirtschaft. Diese sollten sich von „einem überholten Geschäftsmodell verabschieden“. Die Regierungen sollten dies durch entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen, die Bepreisung von CO2-Emissionen und ein Ende von Subventionen für die fossile Wirtschaft unterstützen.

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Klimakonferenzpräsident Sultan Ahmed al-Dschaber, selbst Chef des staatlichen Ölkonzerns der Vereinigten Arabischen Emirate, räumte ein, die Rolle fossiler Energien müsse neu betrachtet werden. In einem ersten Verhandlungstext, der in Dubai bekannt wurde, wird eine „Reduzierung“ oder eine „Abkehr von fossilen Energien“ vorgeschlagen.

Guterres Botschaft: Es ist noch nicht zu spät

Guterres betonte: „Die Lebenszeichen der Erde versagen.“ Aber es sei noch nicht zu spät, dagegen vorzugehen. Weltweit müssten Wirtschaft und Unternehmen auf erneuerbare Energien umstellen. Die COP28 müsse ein „Gamechanger“ werden, forderte der UN-Generalsekretär.

„Die globale Erwärmung sprengt die Budgets, treibt die Lebensmittelpreise in die Höhe, stellt die Energiemärkte auf den Kopf und schürt eine Krise der Lebenshaltungskosten“, sagte er. Aber Klimaschutz könne noch den Schalter umlegen.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, auf King George Island in der Antarktis.

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König Charles III. fordert „entscheidende Wende“

Der britische König Charles III., der als erster Monarch seines Landes an einer Klimakonferenz teilnahm, forderte von den Teilnehmenden eine „entscheidenden Wende im Kampf gegen die Erderwärmung“. Er „bete darum mit meinem ganzen Herzen“, sagte der König.

Die Erde gehört nicht uns, wir gehören der Erde.

König Charles III.

Die Welt sei bei der Senkung der Emissionen bislang „nicht auf einem guten Weg“, warnte Charles. Es gebe zwar gewisse Fortschritte, aber auch gefährliche Rückkopplungseffekte, durch die die Erwärmung zusätzlich verstärkt werde, zum Beispiel durch zunehmende Waldbrände.

Der heutige König hatte, damals noch als Kronprinz, auch an der 21. Klimakonferenz teilgenommen, auf der das Pariser Klimaschutzabkommen beschlossen wurde.

König Charles III. (2.v.l) von Großbritannien und Patricia Scotland (l), Generalsekretärin des Commonwealth, posieren für ein Gruppengfoto.

© dpa

140 Regierungschefs auf der Weltklimakonferenz

An diesem Freitag und Samstag nehmen mehr als 140 Staats- und Regierungschefs an den Beratungen in Dubai teil, allerdings teilweise nicht alle gleichzeitig. Das Gipfeltreffen (World Climate Action Summit) findet offiziell parallel zu den eigentlichen Konferenzberatungen statt und soll diesen zusätzlichen Schwung zu verleihen.

Brasiliens Präsident Luis Inácio Lula da Silva schlug in seiner Rede in Dubai einen neuen Fonds zum Schutz der großen tropischen Regenwälder vor.

Am Rande des Gipfeltreffens wurden auch zahlreiche bilaterale Begegnungen erwartet, teilweise auch zu anderen Themen wie dem Nahostkonflikt. Deutschland wird durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vertreten, der am Nachmittag (Ortszeit) in Dubai erwartet wird. (dpa)

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