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US-Präsident Joe Biden und seine Demokraten sind für ein Abtreibungsrecht.

© REUTERS/ELIZABETH FRANTZ

„Das ist unerhört!“ : Biden kritisiert Abtreibungsverbot nach sechster Woche in Florida

Schwangerschaftsabbrüche nach der sechsten Woche sind in Florida ab Mai 2024 verboten. Präsident Biden zeigt sich empört und verspricht, sich für das Abtreibungsrecht einzusetzen.

US-Präsident Joe Biden hat die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs im Bundesstaat Florida für ein Abtreibungsverbot nach der sechsten Schwangerschaftswoche scharf kritisiert. Dadurch werde „die dringend benötigte medizinische Versorgung für Millionen von Frauen in Florida und im gesamten Süden noch unerreichbarer“, erklärte Biden am Dienstag. „Das ist unerhört“, fügte er hinzu.

Floridas oberstes Gericht hatte am Montag den Weg für eine Verschärfung des Abtreibungsrechts freigemacht. Gouverneur Ron DeSantis hatte das Verbot für Schwangerschaftsabbrüche nach der sechsten Woche im April 2023 erlassen – nach der Gerichtsentscheidung wird es nun in 30 Tagen in Kraft treten. Derzeit sind Abtreibungen in dem Bundesstaat bis zur 15. Schwangerschaftswoche erlaubt. Dies werde nun auf einen Zeitpunkt verkürzt, in dem Frauen noch nicht einmal wüssten, dass sie schwanger seien, kritisierte Biden.

Parallel zur Verschärfung der Regeln für den Schwangerschaftsabbruch ermöglichte der Oberste Gerichtshof in Florida eine Abstimmung über das Abtreibungsrecht im November. Demnach können Menschen in dem Bundesstaat über die Aufnahme eines Zusatzes in die Verfassung entscheiden, der das Recht auf Abtreibung garantieren würde.

Die Mehrheit der US-Bürger ist für das Abtreibungsrecht

Der Oberste Gerichtshof der USA hatte im Juni 2022 mit seiner höchst umstrittenen Entscheidung ein politisches Erdbeben ausgelöst, das Grundsatzurteil Roe v. Wade aus dem Jahr 1973 aufzuheben, das ein landesweites Grundrecht auf Abtreibungen verankert hatte. Etwa 20 Bundesstaaten haben seitdem Abtreibungen verboten oder eingeschränkt. Umfragen zufolge ist eine Mehrheit der US-Bürger für den weiteren Zugang zu sicheren Abtreibungen. Konservative drängen jedoch darauf, dies einzuschränken oder ganz zu verbieten.

US-Präsident Biden und seine Demokraten setzen darauf, bei der Präsidentschaftswahl im November mit ihrem Einsatz für das Abtreibungsrecht bei der weiblichen Wählerschaft punkten zu können. (AFP)

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