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Am 22. Februar 2024 wütet ein Großbrand in einem mehrstöckigen Wohnhaus in Valencia.

© AFP/JOSE JORDAN

Update

„Gebrannt, als ob es aus Stroh wäre“: Mindestens zehn Tote nach Großbrand in Hochhaus in Spanien

Innerhalb kürzester Zeit stand das Hochhaus mit 138 Wohnungen in Flammen. Die Fassade war mit dem hochbrennbaren Stoff Polyurethan verkleidet. Die Aufräumarbeiten in Valencia dauern an.

| Update:

Bei einem Hochhausbrand in Valencia sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 15 weitere Menschen wurden nach Angaben der Behörden bei der Brandkatastrophe am Donnerstagabend in der ostspanischen Hafenstadt verletzt, darunter ein siebenjähriges Kind und sieben Feuerwehrleute. Am Freitagmorgen waren die Flammen immer noch nicht vollständig gelöscht.

Bei der ersten Inspektion seien zehn Leichen gefunden worden, sagte Pilar Bernabé von Valencias Regionalregierung. Es war unklar, ob noch weitere Menschen vermisst wurden - aber Beamte vor Ort schlossen nicht aus, dass sich die Anzahl der Toten noch einmal erhöhen könnte. Am Nachmittag meldeten die Behörden mindestens vier Tote.

Der Brand war am späten Nachmittag im vierten Stock des 14-stöckigen Wohnblocks im Stadtviertel Campanar ausgebrochen und hatte sich rasend schnell ausgebreitet. Das Haus mit 138 Wohnungen stand innerhalb kurzer Zeit vollständig in Flammen.

22 Löschmannschaften waren im Einsatz. Im Internet verbreitete Aufnahmen zeigten, wie Feuerwehrleute einen Vater und dessen Tochter von einem Balkon retteten.

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Eine Vertreterin der örtlichen Ingenieurskammer sagte dem Sender A Punt, das Feuer habe sich deshalb so rasch ausbreiten können, weil die Fassade mit hochbrennbarem Polyurethan verkleidet war. Der Anwohner Luis Ibanez sagte dem Sender TVE, das Gebäude habe „innerhalb von Minuten“ lichterloh gebrannt, „als ob es aus Stroh wäre“. Heftiger Wind habe das Feuer angefacht.

Todesopfer nach Großbrand mit Drohnen entdeckt

Die Löscharbeiten dauerten am Freitagmorgen noch an. „Die Beschaffenheit des Gebäudes ermöglicht es uns derzeit nicht, das Feuer im Inneren des Hauses zu löschen“, sagte der stellvertretende Leiter der Rettungsdienste in der Region Valencia, Jorge Suárez Torres.

Am 22. Februar 2024 wütet ein Großbrand in einem mehrstöckigen Wohnhaus in Valencia.
Am 22. Februar 2024 wütet ein Großbrand in einem mehrstöckigen Wohnhaus in Valencia.

© IMAGO/ABACAPRESS/IMAGO/Europa Press/ABACA

Die vier Todesopfer wurden laut Medienberichten mithilfe von Drohnen entdeckt. Die Löschmannschaften konnten das ausgebrannte Gebäude zunächst nicht betreten. Zunächst müsse das Haus von außen weiter gekühlt werden, sagte Juárez Torres.

Nach Großbrand weiterhin 14 Menschen vermisst

15 Menschen wurden wegen unterschiedlich schwerer Verletzungen vom Rettungsdienst behandelt, darunter ein siebenjähriges Kind und sieben Feuerwehrleute. Am Freitagmorgen wurden noch sechs der 15 Verletzten im Krankenhaus behandelt, wie der Regierungschef der Region Valencia, Carlos Mazón, bekannt gab. Sie schwebten aber nicht in Lebensgefahr.

Der ausgebrannte Wohnkomplex in Valencia am Tag nach dem Großbrand.
Der ausgebrannte Wohnkomplex in Valencia am Tag nach dem Großbrand.

© AFP/JOSE JORDAN

14 Bewohnerinnen und Bewohner des Hochhauses konnten bis Freitagmorgen „nicht lokalisiert werden“, wie Pilar Bernabé von Valencias Regionalregierung sagte. Valencias Bürgermeisterin María José Catalá hatte in der Nacht von bis zu 15 Vermissten gesprochen, ein Vertreter der Stadtverwaltung sogar von 19 Vermissten.

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Spaniens Regierungschef sichert Unterstützung zu

„Der Gedanke, dass noch Menschen da drinnen sind und leiden, lässt einem die Haare zu Berge stehen“, sagte die Nachbarin Julia Pascual. „Es ist absolut schrecklich, man bekommt Gänsehaut, wenn man an die Menschen da drinnen denkt“, sagte auch Anwohner Luis Alberto Clarin.

Auch Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez reagierte erschüttert auf den „schrecklichen Brand“. Er habe den Behörden in Valencia „jede notwendige Unterstützung“ zugesagt, erklärte er im Onlinedienst X, ehemals Twitter.

Der Brand in Valencia weckt Erinnerungen an die Tragödie im Londoner Grenfell Tower im Jahr 2017. Beim Brand des 24-stöckigen Wohnhauses waren 72 Menschen ums Leben gekommen. Auch in diesem Fall breitete sich das Feuer über die hochbrennbare Fassadenverkleidung aus. Die Ermittlungen zu dem Fall laufen noch. (AFP)

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