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Israelische Soldaten im Gazastreifen.

© REUTERS/ISRAEL DEFENSE FORCES

Gemeinsamer Artikel zum Krieg in Gaza: Baerbock und Cameron fordern „nachhaltige Waffenruhe“

Annalena Baerbock und ihr britischer Kollege David Cameron wollen von Israel keine sofortige Waffenruhe verlangen. Eher müsse die Hamas ihre Waffen niederlegen, schreiben sie in einem Zeitungsartikel.

Die Außenminister Deutschlands und Großbritanniens haben eine erneute Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. „Wir alle müssen alles tun, was wir können, um den Weg für eine nachhaltige Waffenruhe zu ebnen, die zu einem nachhaltigen Frieden führt“, erklärten Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihr britischer Kollege David Cameron in einem gemeinsamen Gastbeitrag in der britischen Zeitung „Sunday Times“. Auch Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna sprach sich bei einem Besuch in Israel für eine Waffenruhe aus.

Baerbock und Cameron schrieben in der „Sunday Times“, je schneller eine Waffenruhe komme, desto besser - „der Bedarf ist dringend“. In diesem Konflikt seien schon „zu viele Zivilisten gestorben“.

Allerdings lehnten es Baerbock und Cameron ab, von Israel eine „allgemeine und sofortige Waffenruhe“ zu verlangen. Dies würde die Gründe ignorieren, warum Israel dazu gezwungen sei, sich selbst zu verteidigen, argumentierten sie: „Die Hamas hat Israel barbarisch angegriffen und feuert immer noch jeden Tag Raketen ab, um israelische Bürger zu töten.“ Die Hamas müsse „ihre Waffen niederlegen“, forderten Baerbock und Cameron.

Der britische Vize-Premier Oliver Dowden bekräftigte die Haltung Londons. Israel sei mit einer „sehr schwierigen Lage“ konfrontiert, da sich der Feind „buchstäblich unter Krankenhäusern, unter der der Zivilbevölkerung“ verstecke, sagte er am Sonntag. Das werde eine „große Anzahl an zivilen Opfern“ verursachen. Israel müsse aber „Zurückhaltung“ üben.

Der israelische Außenminister Eli Cohen bekräftigte indes die israelische Position, derzufolge ein Aufruf zu einer Feuerpause derzeit ein „Geschenk für die Hamas“ wäre.

Frankreich fordert Feuerpause, USA mehr Schutz für Zivilisten

Frankreichs Außenministerin Colonna forderte ebenfalls eine erneute Waffenruhe im Gazastreifen. Paris fordere eine „erneute umgehende und dauerhafte Feuerpause“, sagte Colonna in Tel Aviv nach einem Gespräch mit ihrem israelischen Amtskollegen. „Zu viele Zivilisten“ seien gestorben.

Auch US-Präsident Joe Biden hatte Israel am Donnerstag aufgefordert, mehr zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen zu tun. „Ich möchte, dass sie sich darauf fokussieren, wie Leben von Zivilisten gerettet werden“, sagte Biden. Israel solle „nicht aufhören“, gegen die Hamas vorzugehen, „aber vorsichtiger sein“.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas dauert inzwischen seit zehn Wochen an. Er war durch den Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas waren in israelische Orte eingedrungen und hatten Gräueltaten an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden mehr als 1130 Menschen getötet und rund 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion bombardiert die israelische Armee seither Ziele im Gazastreifen und startete eine Bodenoffensive. Dabei wurden nach jüngsten Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang rund 18.800 Menschen getötet. (AFP)

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