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Ab 2026 brauchen Halter von Primaten eine Genehmigung.

© dpa/Jens Büttner

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Britische Regierung verschärft Vorgaben für Haltung von Affen als Haustiere, Aorta als eigenständiges Organ eingestuft, Gesetz in Bangladesch soll Frauen und ungeborene Mädchen schützen und Grünflächen halten Stadtbewohner gesund.


Britische Regierung verschärft Vorgaben für Haltung von Affen als Haustiere

Die britische Regierung verschärft die Vorschriften für die Haltung von Affen als Haustiere. Private Halter brauchen ab April 2026 eine Genehmigung, um Primaten halten zu dürfen, wie das Umweltministerium am Dienstag mitteilte. In England müsse die Haltung der Tiere dann dem Niveau von Zoos entsprechen. Schätzungsweise bis zu 5000 Primaten leben derzeit als Haustiere im Vereinigten Königreich.

Die Wildtiere hätten etwa komplexe Bedürfnisse bei Fürsorge und Sozialleben und könnten nach Meinung der meisten Experten in diesen Umgebungen nicht entsprechend gehalten werden, hieß es in der Mitteilung. „Diese neuen Maßnahmen werden das Wohlergehen von möglicherweise Tausenden dieser intelligenten Tiere verbessern.“

„Jeder, der es nicht schafft, die gleichen Standards wie in Zoos einzuhalten, muss damit rechnen, dass eine Geldstrafe verhängt und der Primat aus ihrer Obhut genommen wird“, teilte der Staatssekretär im britischen Umweltministerium, Robert Peter Douglas-Miller, mit. Die Regierung argumentiert, dass die verschärften Vorgaben faktisch einem Haltungsverbot entsprechen. Anders sehen das Tierschützer der Organisation Humane Society International: Sie begrüßten die neuen Regeln, seien aber enttäuscht, dass die Regeln hinter einem Verbot zurückblieben. Sie forderten die Regierung auf, das Lizenzsystem streng zu kontrollieren. (dpa)


Aorta als eigenständiges Organ eingestuft

Die Aorta hat eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks.

© imago/Science Photo Library

Der Aorta, auch Hauptschlagader genannt, wird eine besondere medizinische Ehre zuteil: Sie gilt künftig als eigenständiges Organ des Menschen. Der neue Status wurde entsprechend in den Leitlinien zu aortenchirurgischen Behandlungen der Europäischen Gesellschaft für Herz-Thorax-Chirurgie (EACTS) und der US-amerikanischen Society of Thoracic Surgeons (STS) festgelegt.

Die wissenschaftliche Gemeinschaft hat in letzter Zeit die einzigartige Funktion des ,Organs Aorta’ erkannt.

Aus der Fachzeitschrift „The Annals of Thoracic Surgery“

In der Fachzeitschrift „The Annals of Thoracic Surgery“ schreiben die Wissenschaftler zu den neuen Leitlinien: „Die wissenschaftliche Gemeinschaft hat in letzter Zeit die einzigartige Funktion des ,Organs Aorta’ erkannt.“ Das mache eine Aktualisierung der derzeitigen Kenntnisse über ihre Physiologie und Pathophysiologie erforderlich. In dem Artikel wird das Vorgehen bei Diagnose und Behandlung von Erkrankungen der Aorta beschrieben.

Die Aorta hat eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks

Relevant ist die Einstufung vor allem für Ärzte und Kliniken: Bislang war es üblich, dass Erkrankungen der Aorta je nach Art und Lage entweder in der Herzchirurgie oder in der Gefäßchirurgie behandelt werden. Außerdem seien die Leitlinien auch für Patienten relevant. Diese böten „eine transparente Grundlage für informierte Patienten, die die von ihren Fachärzten angebotene Behandlung nachvollziehen können“, schreiben die Wissenschaftler in „The Annals of Thoracic Surgery“.

Die Aorta ist für den Transport von sauerstoffreichem Blut aus dem Herzen in den Körper verantwortlich. Das große Blutgefäß – die größte Arterie des Körpers – reicht von der linken Herzkammer bis zu Gefäßen im Beckenbereich. Die Aorta hat auch eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Blutdrucks und der Blutflussgeschwindigkeit. (dpa)


Gesetz in Bangladesch soll Frauen und ungeborene Mädchen schützen

In Bangladesch werden Söhne immer noch Töchtern bevorzugt.

© IMAGO/Pond5 Images/IMAGO/xlingkonseraox

Viele Familien in Bangladesch bevorzugen immer noch Söhne vor Töchtern – mit oft dramatischen Folgen. Denn wenn Männer bei der Geschlechterbestimmung des ungeborenen Kindes im Krankenhaus erfahren, dass es weiblich ist, bedeutet das für schwangere Frauen immer wieder Gewalt, berichtet die „Deutsche Welle“ in einem Videobeitrag. Die Frauen würden in der Konsequenz häufig zu einer Abtreibung gezwungen.

Bangladesch will Mütter und ihre ungeborenen Töchter deshalb künftig besser schützen und hat ein Gesetz verabschiedet, das Medizinern von der Bestimmung des Geschlechts vor der Geburt abrät.

Abtreibungen von Mädchen aufgrund des Geschlechts werden dann hoffentlich aufhören.

Ishrat Hasan, bangladeschische Rechtsanwältin.

Krankenhäuser, Diagnosezentren und Labore sollen keine Auskunft mehr darüber geben, ob es sich bei dem Embryo um einen Jungen oder ein Mädchen handelt. „Abtreibungen von Mädchen aufgrund des Geschlechts werden dann hoffentlich aufhören“, sagt die bangladeschische Rechtsanwältin Ishrat Hasan gegenüber der „Deutschen Welle“. Bangladeschs Gesundheitsbehörde will das Gesetz nun durchsetzen und plant darüber hinaus eine Aufklärungskampagne in dem südasiatischen Land.

Die Gründe für die Bevorzugung von Söhnen in Bangladesch sind sowohl kulturell als auch sozioökonomisch geprägt: Religiöse Ansichten, Analphabetismus, Armut, und traditionelle Geschlechterrollen führen etwa zu der Überzeugung, dass nur ein Sohn als Familienoberhaupt dienen und seine Eltern im Alter unterstützen kann. (Tsp)


Grünflächen halten Stadtbewohner gesund

Stadtbewohnern mit Grünflächen in der Nähe haben weniger psychische Erkrankungen.

© dpa/Annette Riedl

Bewegung in der Natur hat gesundheitsfördernde Wirkung. Aber nun haben amerikanische Forscher nachgewiesen, dass auch schon Grünflächen in Städten ausgesprochen stark zum psychischen Wohl ihrer Bewohner beitragen. Eine US-amerikanische Forschungsgruppe hat den Zusammenhang in Städten im Bundesstaat Texas untersucht.

Die Forscher maßen das städtische Grün mit „NatureScore“, einem Datensystem, das für jede bekannte Adresse in den Vereinigten Staaten eine Punktzahl zwischen 0 und 100 vergibt. Verrechnet werden dabei Faktoren wie Luft-, Lärm- und Lichtverschmutzung, Parks und Baumkronen. „Unsere Studie war die erste, in der NatureScore verwendet wurde, um den Zusammenhang zwischen städtischer Naturexposition und psychischer Gesundheit zu untersuchen“, sagt Jay Maddock, Professor für Umwelt- und Arbeitsmedizin im US-Bundesstaat Texas.

Mehr als 61 Millionen Behandlungen wegen Depressionen, bipolaren Störungen, Stress und Angstzuständen wurden betrachtet. Dann untersuchte die Gruppe, in welchem Postleitzahlenbereich die Patientinnen lebten. Die Zahl der psychischen Erkrankungen nahm mit steigenden grünen Noten eines Viertels ab.

„Wir haben herausgefunden, dass ein NatureScore von über 40 – der als naturadäquat gilt – die Schwelle für eine gute psychische Gesundheit zu sein scheint“, sagte Jay Maddock, Professor für Umwelt- und Arbeitsmedizin. „Menschen in diesen Vierteln haben eine um 51 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit, Depressionen zu entwickeln“. Die Forschungsgruppe meint, diese Erkenntnisse könnten wichtige Auswirkungen auf zukünftige Stadtplanungen haben. (Tsp)

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