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Der montenegrinische Präsident Milo Djukanovic in der Parteizentrale nach der Präsidentschaftswahl in Podgorica.

© AFP/SAVO PRELEVIC

Update

Präsidentenwahl in Montenegro: Amtsinhaber Djukanovic gewinnt erste Runde

Der pro-westliche Amtsinhaber Milo Djukanovic holte zwar die meisten Stimmen, verfehlte aber die 50-Prozent-Marke. Nun muss er in die Stichwahl.

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Staatschef Milo Djukanovic hat nach vorläufigen Ergebnissen die erste Runde der Präsidentenwahl in Montenegro gewonnen. Der prowestliche Amtsinhaber kam am Sonntag auf 35 Prozent der Stimmen, teilte das Wahlforschungsinstitut CDT auf Basis von Auszählungsergebnissen mit. Für die Stichwahl am 2. April qualifizierte sich als Zweitplatzierter der Ökonom Jakov Milatovic mit 29 Prozent der Stimmen. Seine neue Partei „Europa jetzt!“ steht der aus Belgrad gelenkten serbisch-orthodoxen Kirche nahe.

Zur Wahl am Sonntag hatten sich weitere fünf Kandidaten und Kandidatinnen dem Votum der rund 540.000 Wahlberechtigten gestellt. Auf dem dritten Platz landete der Chef der offen proserbischen und prorussischen Demokratischen Front, Andrija Mandic, mit 19 Prozent.

Die Wahl fand in einem stark polarisierten politischen Klima statt. Djukanovic, der Montenegro 2006 in die Unabhängigkeit und 2017 in die Nato führte, bestimmte mehr als drei Jahrzehnte lang die Geschicke seines Landes. Seine Herrschaft fand ein Ende, als eine heterogene Koalition mehr oder weniger proserbischer Kräfte die Präsidentenpartei DPS bei der Parlamentswahl im August 2020 in die Opposition schickte.

Die Stichwahl am 2. April entscheidet über das politische Überleben von Djukanovic. Dem 1986 geborenen Milatovic werden gute Chancen nachgesagt, ihn zu schlagen. „Europa jetzt!“ gibt sich modern und reformorientiert. Milatovic war Wirtschaftsminister in der kurzlebigen proserbischen Regierung von Dezember 2020 bis April 2022. (dpa)

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