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Getötete israelische Zivillisten nahe der Grenze zu Gaza.

© BAZ RATNER / AFP

„Tödlichster Angriff auf Juden seit dem Holocaust“: Diplomaten benennen das Ausmaß der Hamas-Attacke

Noch steht die Zahl der Israelis, die von der islamistischen Hamas ermordet wurden, nicht fest. Diplomaten nennen es jedoch schon jetzt das größte antisemitische Massaker seit der Shoah.

Die Sonderbeauftragte für Antisemitismus in den USA, Deborah Lipstadt, hat den Hamas-Terror als „den tödlichsten Angriff auf Juden seit dem Holocaust“ bezeichnet. Am Samstag hatte die islamistische Terrororganisation Israel in einem Überraschungsangriff zu Land, See und Luft attackiert.

Bisher sind über 700 tote Israelis bestätigt. Davon waren die meisten Zivillisten. Doch die Zahl dürfte noch weiter ansteigen. Tausende sind verletzt, viele davon kritisch. Mehr als hundert Israelis wurden entführt.

Es gebe „keine Rechtfertigung“ für den „abscheulichen, barbarischen Terrorismus gegen israelische Zivilisten“, sagte Lipstadt. Niemand habe nun das Recht, Israel vorzuschreiben, wie es sich zu verteidigen und künftige Angriffe zu verhindern habe.

Eylon Levy, ein ehemaliger Sprecher des israelischen Präsidenten Isaac Herzog, teilt diese Analyse. Er schrieb auf X: „Es ist keine Übertreibung, zu sagen, dass gestern der schwärzeste Tag in der jüdischen Geschichte seit dem Ende des Holocausts war.“ 

Analysten der „Times of Israel“ gehen davon aus, dass diese Behauptung zutrifft. Manche der Kriege gegen Israel forderten insgesamt mehr Opfer, aber in keinem wurden so viele Israelis an einem einzigen Tag ermordet.

Der blutigste Krieg Israels war der Unabhängigkeitskrieg, als die arabischen Nachbarn den jungen jüdischen Staat am Tag seiner Gründung überfielen. Damals seien rund 6000 Bürger getötet worden, doch der Krieg dauerte fast zwei Jahre an, von 1947 bis 1949.

In jüngerer Zeit wurden beim blutigsten Anschlag der zweiten Intifada, dem auf das „Park Hotel“ in Netanya, während einer Pessach-Feier 30 Menschen ermordet. 

Der Bombenanschlag libanesischer Terrorgruppen auf das jüdische Zentrum AMIA in Buenos Aires im Jahr 1994, den das American Jewish Committee als „den tödlichsten antisemitischen Anschlag außerhalb Israels seit dem Holocaust“ bezeichnete, kostete 85 Menschen das Leben.

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