zum Hauptinhalt
Auf diesem vom südkoreanischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellten Foto wird eine Rakete des Army Tactical Missile Systems (ATACMS) während einer gemeinsamen Militärübung zwischen den USA und Südkorea an einem ungenannten Ort in Südkorea abgefeuert.

© dpa/AP/South Korea Defense Ministry/Uncredited

Ukraine-Invasion Tag 601: Kiew setzt erstmals ATACMS-Raketen ein – mit verheerenden Folgen

Putin in China, weiterer Nawalny-Anwalt verschwunden, britisches Verteidigungsministerium sieht größte russische Offensive seit Monaten. Der Abendüberblick.

Russische Militärblogger werten es als schwersten Schlag gegen russische Luftwaffenstützpunkte seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine: Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben bei Luftschlägen gegen Flugplätze in der Nähe der von Russland besetzten Städte Luhansk und Berdjansk neun Hubschrauber zerstört.

Darüber hinaus seien Spezialtechnik, eine Flugabwehrabschussrampe und Arsenale zerstört worden, teilten die Spezialkräfte der Armee mit. Doch wie war das möglich?

Laut überstimmenden US-Medienberichten, zuerst berichtete das „Wall Street Journal“, wurden bei den Luftschlägen erstmals ATACMS-Raketen mit bis zu 300 Kilometern Reichweite eingesetzt. Bei den gelieferten ATACMS handelt es sich um die reichweitenstärksten Raketen, die die USA der Ukraine im Verlauf des Kriegs gesendet haben. Diese werden mithilfe der Mehrfachraketenwerfer Himars abgeschossen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte den Einsatz am Abend.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

US-Präsident Joe Biden hatte sich lange geweigert, die Raketen an die Ukraine zu liefern – aus Sorge, dass damit Ziele in Russland angegriffen werden könnten. Den Berichten zufolge wurden die Raketen ohne vorherige Ankündigung in den vergangenen Tagen geliefert, um die Russen zu überraschen. Das ist offenbar gelungen.

Für den Angriff sollen die Ukrainer die tückische Streumunition verwendet haben, was das Ausmaß der Zerstörung erklärt.

Die wichtigsten Nachrichten des Tages

  • Das britische Verteidigungsministerium stuft die Attacken Russlands im Osten der Ukraine als womöglich größte Angriffswelle seit Monaten ein. „Russland hat höchstwahrscheinlich eine koordinierte Offensive an mehreren Achsen im Osten der Ukraine begonnen“, teilten die Briten in ihrem täglichen Update mit. Mehr hier.
  • Der russische Präsident Wladimir Putin muss nach Einschätzung seines Sprechers keine Konkurrenz fürchten bei der Präsidentschaftswahl im nächsten Jahr. Putin sei „zweifellos die Nummer eins“ in Russland, sagte Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen während eines China-Besuchs des Präsidenten. Mehr hier.
    Der Westen erschwert den Import von Drohnentechnik durch Sanktionen. China füllte offensichtlich die Lücke. Nun aber will Russland die Abhängigkeit angeblich reduzieren. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Nach der Festnahme von drei Anwälten von Alexej Nawalny ist nach Angaben seiner Unterstützer ein weiterer Verteidiger plötzlich verschwunden. Der Anwalt Alexander Fedulow sei am Montag nicht wie geplant zu einem Treffen mit dem Kreml-Kritiker erschienen, schrieb Nawalnys Sprecherin auf X. Mehr hier.
  • Der russische Staatschef Wladimir Putin ist in Peking mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammengetroffen. Wie das russische Außenministerium im Onlinedienst X, vormals Twitter, berichtete, wurde Putin von Xi empfangen, anschließend habe es ein „kurzes Gespräch“ der beiden Staatschefs gegeben. Mehr im Newsblog.
  • Deutschland unterstützt die Ukraine bei der Reparatur der Strominfrastruktur des von Russland angegriffenen Landes. Die Entwicklungsbank KfW unterzeichnete einen Vertrag mit dem ukrainischen staatlichen Energieversorger Ukrenerho für einen Zuschuss von 76 Millionen Euro. 
  • Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei seinem Besuch in China den ungarischen Regierungschef Viktor Orban getroffen. Putin zeigte sich russischen Medienberichten zufolge zufrieden, dass Ungarn und einige andere europäische Länder trotz des Ukraine-Kriegs weiter Beziehungen zu Russland unterhalten.
  • Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat der Ukraine und Moldau die weitere Unterstützung Deutschlands zugesichert. „Wir stehen weiter Schulter an Schulter mit der Ukraine und mit Moldau“, sagte Baerbock in Chisinau am Rande eines Treffens der Unterstützungsplattform für Moldau.
  • Moskau weist US-Angaben über Waffenlieferungen aus Nordkorea nach Russland zurück. Richtig sei, dass Russland seine Beziehungen zu seinem Nachbarn Nordkorea ausbaue, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge.
  • Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht acht ukrainische Drohnen nahe der annektierten Halbinsel Krim abgewehrt. Die Drohnen seien abgeschossen oder „mit Mitteln der elektronischen Kriegsführung“ außer Gefecht gesetzt worden, so der Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false