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Eine Frau geht an einem riesigen Wappen von Transnistrien vorbei.

© AFP/Sergei Gapon

Kiew spricht von „Inszenierung“: Moldau prüft Angaben aus Transnistrien über ukrainische Anschlagspläne

Transnistrien hatte erklärt, einen ukrainischen Angriff auf mehrere hochrangige Beamte vereitelt zu haben. Die Ukraine wies die Vorwürfe zurück.

Die Republik Moldau prüft Angaben der Behörden der pro-russischen Separatistenregion Transnistrien, einen ukrainischen Angriff auf mehrere hochrangige Beamte vereitelt zu haben.

Die „zuständigen Behörden untersuchen diese Informationen“, erklärte die moldauische Regierung am Donnerstag im Onlinedienst Facebook. Moldaus Ministerpräsident Dorin Recean erklärte, er habe „keine Bestätigung für diese Dinge“.

Das Ministerium für öffentliche Sicherheit in Transnistrien hatte am Donnerstag erklärt, einen ukrainischen Angriff auf mehrere hochrangige Beamte vereitelt zu haben. Diesen hätten „ukrainische Sicherheitsdienste gegen mehrere Amtsträger“ in der separatistischen Region vorbereitet. Verdächtige seien festgenommen worden und hätten bereits Geständnisse abgelegt.

Transnistriens Staatsanwalt Anatoli Guretski sagte, dass die Täter vermutlich auch „hohe Staatsbeamte ausschalten“ wollten. Der Anschlag sollte nach seinen Angaben im Zentrum der Hauptstadt Tiraspol verübt werden.

Die Ukraine wies die Anschuldigungen der pro-russischen Behörden zurück. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU bezeichnete die Anschuldigungen im Onlinedienst Telegram als „vom Kreml inszenierte Provokation“.

Die Republik Moldau hat 2,6 Millionen Einwohner mit einer russischen Minderheit und liegt zwischen Rumänien und der Ukraine. Das Land, das bis 1991 Teil der Sowjetunion war, hat in den vergangenen Jahren eine pro-westliche Wende vollzogen, was in Moskau auf Kritik stieß. Im Sommer 2022 wurde Moldau der Status eines EU-Beitrittskandidaten zugesprochen.

Die selbsternannte Republik Transnistrien ist ein seit 1990 von Moldau abtrünniger schmaler Landstreifen an der Grenze zur Ukraine, der eine eigene Regierung und Verwaltung hat. In der völkerrechtlich weiter zu Moldau gehörenden, aber von pro-russischen Separatisten kontrollierten Region sind rund 1500 Soldaten der russischen Armee stationiert. Die Bevölkerung in Transnistrien ist teils ukrainisch, teils russisch und teils moldauisch. (AFP)

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