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Proteste für die Freilassung von Geiseln in Israel.

© IMAGO/Eyal Warshavsky

US-Vorschlag für zweimonatige Waffenruhe: CIA-Chef verhandelt über Freilassung von Geiseln

Der Chef des US-Geheimdienst und die Vertreter Israels, Katars und Ägyptens seien „vorsichtig optimistisch“. Ihr Plan sieht eine Waffenruhe im Nahost-Krieg und die Freilassung der Geiseln vor.

| Update:

Im Bemühen um eine Geiselfreilassung im Gegenzug für eine Feuerpause im Gazakrieg ist US-Geheimdienstchef William Burns in Paris mit Vertretern Israels, Katars und Ägyptens zusammengekommen.

CIA-Chef Burns habe sich am Sonntag in der französischen Hauptstadt mit seinen israelischen, katarischen und ägyptischen Gesprächspartnern getroffen, um auf eine Vereinbarung hinzuarbeiten, hieß es aus dem Umfeld der Verhandlungen. In der Nacht zum Sonntag hatte die „New York Times“ unter Berufung auf US-Regierungskreise zunächst darüber berichtet.

Wie aus verhandlungsnahen Kreisen verlautete, soll bei dem Treffen eine Vereinbarung vorangebracht werden, die eine Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas und die Freilassung der von ihr festgehaltenen Geiseln im Gazastreifen umfasst. Schätzungen zufolge befinden sich noch etwas mehr als 130 Menschen in der Gewalt der Islamisten.

Ende November waren im Zuge einer von Katar, Ägypten und den USA vermittelten einwöchigen humanitären Feuerpause 105 Hamas-Geiseln im Gegenzug für 240 in Israel inhaftierte Palästinenser freigekommen.

60 Tage Feuerpause

Die „New York Times“ hatte unter Berufung auf nicht genannte US-Vertreter berichtet, dass die Verhandler einen Entwurf für eine Vereinbarung erreicht hätten, der am Sonntag beraten werde. Zur Diskussion steht der Zeitung zufolge ein Abkommen, wonach während einer ersten 30-tägigen Feuerpause zunächst in den Gazastreifen verschleppte Frauen sowie ältere und verletzte Geiseln freigelassen werden sollen.

Parallel dazu sollten beide Seiten über eine zweite Phase verhandeln, in der als Geiseln genommene israelische Männer und Soldaten für weitere 30 Tage Feuerpause freigelassen würden. Auch solle eine Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen erfolgen, hieß es. Jedoch gibt es noch unklare Punkte, etwa wie viele inhaftierte Palästinenser Israel freilassen muss.

Die Verhandler seien „vorsichtig optimistisch“, berichtete die US-Zeitung. Am Freitag hatte US-Präsident Joe Biden selbst mit dem Emir von Katar über Geiselfreilassungen gesprochen, wie das Weiße Haus mitteilte. Es erklärte zugleich, dass keine „unmittelbar bevorstehenden Entwicklungen“ zu erwarten waren. Die Hoffnung der US-Regierungsbeamten sei aber, dass Israel die Kämpfe nach einer zweimonatigen Feuerpause nicht in der Art wie jetzt wieder aufnehmen werde. 

Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Palästinenserorganisation Hamas hatte bei ihrem brutalen Großangriff auf Israel am 7. Oktober nach israelischen Angaben etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Zerstörung der Hamas. Nach jüngsten Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mehr als 26.400 Menschen getötet. (dpa, AFP)

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