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 Auf diesem vom Pressebüro des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellten Foto gehen Wolodymyr Selenskyj (l), Präsident der Ukraine, und Kyriakos Mitsotakis (M), Ministerpräsident von Griechenland, durch ein von einem russischen Angriff beschädigtes Wohngebiet.

© dpa/Uncredited

„Wir hatten keine Zeit, uns in Sicherheit zu bringen“: Offenbar fünf Tote bei russischem Luftangriff auf Odesa bei Selenskyj-Besuch

Russland hat den Hafen der Schwarzmeerstadt angegriffen. Die USA folgern aus dem Vorfall „dringenden Bedarf“ an weiteren „Luftabwehrsystemen“.

Die russische Armee hat am Mittwoch die ukrainische Schwarzmeerstadt Odesa angegriffen, als Präsident Wolodymyr Selenskyj und der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis die Stadt besuchten - beide Politiker blieben unverletzt.

Nach Angaben der ukrainischen Marine wurden bei dem Angriff fünf Menschen getötet und mehrere weitere verletzt. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates in Washington erklärte, der Vorfall zeige, dass die Ukraine „dringenden Bedarf“ insbesondere an weiteren „Luftabwehrsystemen“ habe.

Der Angriff habe zu dem Zeitpunkt auf den Hafen der Stadt gezielt, als Selenskyj und die griechische Delegation diesen besuchten, sagte der Marine-Sprecher Dmytro Pletentschuk. Der griechische Regierungschef Mitsotakis sagte, am Ende ihres Besuchs seien ein „Luftalarm und Explosionen ganz in unserer Nähe“ zu hören gewesen. „Wir hatten keine Zeit, uns in Sicherheit zu bringen“, sagte der Regierungschef.

Die russischen Streitkräfte „scheren sich nicht darum, wo sie zuschlagen“, sagte Selenskyj. Diesen Leuten sei es „egal“, ob die Ziele „Militärs oder Zivilisten“ seien oder „ob es sich um internationale Gäste handelt“.

USA: Verfrüht zu spekulieren, ob Angriff Selenskyj galt

Vom Hafen Odesa aus wird ein Großteil der ukrainischen Getreideexporte verschifft. Präsident Selenskyj habe ihm die Bemühungen seines Landes erläutert, „die ukrainische Seeroute wiederherzustellen und zu stärken“, sagte Mitsotakis. „Wir verstehen, dass dieser Krieg jeden betrifft (...) Er verschont niemanden.“

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates in Washington sagte, es sei verfrüht darüber zu spekulieren, ob der Angriff Selenskyj gegolten haben könnte. Der Vorfall zeige aber die „dringende Notwendigkeit“ zur Beendigung der Blockade weiterer Ukraine-Hilfen durch die oppositionellen Republikaner im US-Kongress.

Nach russischen Angaben wurde bei dem Angriff eine Seedrohnen-Anlage getroffen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, es sei ein Hangar getroffen worden, „in dem unbemannte Drohnen für den Kampfeinsatz durch die ukrainischen Streitkräfte vorbereitet“ worden seien.

Auch beim Besuch von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Odesa Ende Februar hatte es Luftalarm gegeben, die Ministerin musste Zuflucht in einem Luftschutzbunker suchen. Ihren Besuch in der Stadt Mykolajiw am nächsten Tag musste Baerbock wegen Luftalarms vorzeitig abbrechen.

Die Ukraine steht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs vor zwei Jahren unter ständigem russischen Beschuss. Kiew fordert von seinen westlichen Verbündeten mehr Unterstützung bei der Verstärkung ihrer Luftverteidigung.

In der Nacht zum Mittwoch wurden mehrere Regionen der Ukraine von russischen Drohnenangriffen getroffen. Sieben Menschen seien bei Angriffen in der Region Sumy im Osten des Landes verletzt worden, erklärte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft.

Zugleich führte die ukrainische Armee Angriffe in der von Russland besetzten Ostukraine aus. Bei mehreren Angriffen dort am Mittwoch seien sieben Menschen getötet worden, hieß es von ukrainischer Seite. (AFP)

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