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S-Bahnlinie 2 Richtung, Kamenzer Damm, Foto: Frank Jansen

© Frank Jansen

Kein Anschluss am Kamenzer Damm in Sicht: Baubeginn für neuen Berliner S-Bahnhof könnte in weite Ferne rücken

Die Bezirke im Südwesten Berlins hoffen seit Jahren, dass nach dem Ausbau der Dresdener Bahn Ende 2025 ein zusätzlicher S-Bahnhof am Kamenzer Damm gebaut wird. Das könnte knapp werden.

Der Bau eines neuen Bahnhofs am Kamenzer Damm könnte in weitere Ferne rücken. In der Antwort des Senats auf eine schriftliche Anfrage des SPD-Abgeordneten Lars Rauchfuß wird erneut kein möglicher Zeitpunkt für den Baubeginn des Bahnhalts zwischen den Stationen Attilastraße und Marienfelde genannt.

Staatssekretärin Britta Behrendt (CDU) der Senatsverwaltung für Mobilität gibt lediglich eine vage Antwort der Deutschen Bahn wieder: „Mit dem Bau soll so schnell wie möglich nach Sicherstellung der technischen Machbarkeit, einem Variantenentscheid sowie der Sicherstellung der Projektfinanzierung und dem Abschluss der weiteren erforderlichen Vereinbarungen mit der DB begonnen werden.“ Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf hoffen seit Jahren darauf, dass im Anschluss an den Ausbau der Dresdener Bahn Ende 2025 mit dem Bau begonnen werden könnte.

Den SPD-Abgeordneten Rauchfuß stellt diese Aussage nicht zufrieden: „Der aktuelle Stand ist völlig inakzeptabel. Es braucht eine zugespitzte Anstrengung aller, um für einen Baubeginn 2025 auf den Punkt zu kommen und den Bahnhof endlich zu bestellen.“ Die Anwohnenden und wichtige, angrenzende Wirtschaftsstandorte wie der Marienpark oder Ringberlin erwarteten zu Recht, dass dieser Bahnhof zügig realisiert werde.

Der aktuelle Stand ist völlig inakzeptabel.

Lars Rauchfuß, SPD-Abgeordneter

Darauf hatte Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann (Grüne) zuletzt Anfang Juli bei einem Besuch von Ringberlin darauf hingewiesen. Auch im Marienpark ist die Ungeduld groß. Geschäftsführer Guido Schütte, wird nicht müde, die Wichtigkeit des Bahnhofs für den Wirtschaftsstandort Mariendorf zu betonen.

Noch stehen Untersuchungen aus, die notwendig für die Realisierung sind. Dass diese bis Ende 2025 wirklich abgeschlossen werden, scheint ein ehrgeiziges Ziel. Wie Behrendt schreibt, sind die Untersuchungen zeitaufwändig.

In diesem Monat sollen die Ergebnisse einer Vermessungsstudie vorliegen. Darauf folgt eine Kostenschätzung. Diese sei „mit einem hohen Aufwand verbunden“. Wann sie abgeschlossen ist, könne nicht gesagt werden. Erst wenn diese vorliege, könne eine Nutzen-Kosten-Untersuchung gemacht werden. Diese muss ausgeschrieben werden; mit einer Bearbeitungsdauer von sechs bis zwölf Monaten sei zu rechnen. Und erst wenn all dies vorliegt, kann das Land Berlin den Bahnhof bei der Deutschen Bahn bestellen.

Unklar ist zudem noch, welche Folgen der Bau des S-Bahnhalts für die Lankwitzer Brücke haben werde. „Hieraus können sich erhebliche Auswirkungen auf die Kosten des Projektes und auf die sich anschließende Nutzen-Kosten-Bewertung des Projektes ergeben“, zitiert Staatssekretärin Behrendt die Position der Deutschen Bahn. Diese war ohnehin viele Jahre lange eher skeptisch gegenüber einem neuen Bahnhaltepunkt an dieser Stelle, da er auch Auswirkungen auf den Fahrplan habe und sich durch den Stopp die Fahrzeit verlängere.  

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