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Der Tross von Angela Merkel (Katharina Thalbach, Mitte) ist auch als Privatdetektivin nicht kleiner geworden.

© RTL+

Update

Prime-Time-Sieg für „Miss Merkel“: Mit Spürsinn, Rauten-Geste und Mops „Helmut“ auf Verbrechersuche

Als rüstige Seniorin klärt die Ex-Bundeskanzlerin ungelöste Verbrechen auf. Die Krimi-Komödie „Miss Merkel“ mit Katharina Thalbach startet am Dienstag auf RTL.

| Update:

An Anspielungen an die bewegte politische Karriere der ehemaligen Bundeskanzlerin mangelt es in der Krimi-Komödie „Miss Merkel“ nicht. Und ganz so unbeliebt scheint Angela Merkel – egal ob nun als echte Ex-Regierungschefin oder als fiktive Figur – nun auch nicht zu sein. Auf RTL schalteten die Krimi-Komödie am Dienstagabend jedenfalls 3,12 Millionen Zuschauer ein. Das war sowohl in der Gesamtzuschauerschaft als auch beim werberelevanten Publikum der Spitzenwert an diesem Tag.

„Gegen eine sechsstündige Peking-Oper mit Xi Jinping ist alles andere harmlos“, hatte Angela Merkel – verkörpert von der unverwechselbaren Katharina Thalbach – darin gesagt, während sie mit Ehemann Joachim Sauer (Thorsten Merten) einer Kleinkunstdarbietung im fiktiven uckermärkischen Ort Neu-Freudenstadt beiwohnte.

Auf der Bühne steht der örtliche Freiherr Philipp von Baugenwitz (Thomas Heinze), der gerade von Gattin Alexa (Judith Neumann) einen Gifttrank gereicht bekommt. Tatsächlich wird der Schlossherr wenig später tot im Weinkeller aufgefunden, und Angela Merkel erkennt in perfekter „Miss Marple“-Manier sofort, dass es sich keineswegs um einen Selbstmord, sondern um einen heimtückischen Mord handelt.

Wie es in der Familiengeschichte um Ahnherr Balduin von Baugenwitz schon einmal vor 500 Jahren passiert ist, wird es nicht der einzige Todesfall bleiben. Vom verschnarchten Kommissar Hannemann (Sascha Nathan) lässt sich eine Ex-Kanzerlin jedenfalls keine Vorschriften machen.

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Romanvorlage stammt von David Safier

Der Krimi, der bereits jetzt im Streamingdienst RTL+ zu sehen ist und nun am Dienstag um 20.15 Uhr im linearen RTL-Programm ausgestrahlt wird, basiert auf der Romanvorlage von David Safier, der bereits einen zweiten „Miss Merkel“-Roman veröffentlicht hat.

Das Drehbuch der TV-Fassung stammt von Stefan Cantz. Zusammen mit Jan Hinter hat er für die ARD diverse Münster-„Tatorte“ geschrieben, was man seiner „Miss Merkel“-Interpretation – Regie hat Christoph Schnee geführt – jederzeit anmerkt.

Wir Ost-Frauen ergreifen gerne mal die Initiative.

Angela Merkel, gespielt von Katharina Thalbach, lässt sich in der nach ihr benannten Krimi-Komödie auch von verschnarchten Provinz-Kommissaren keine Vorschriften machen.

Die Rolle von Miss Marples ständigem Begleiter Mr. Stringer übernimmt in der deutschen Adaption indes nicht Merkels professoraler Angetrauter. Diese Aufgabe wird Personenschützer Mike (Tim Kalkhof) zuteil. Er darf überdies seinen nackten Oberkörper präsentieren.

Was hält die echte Angela Merkel von dem RTL-Krimi?

Für Merkel kein Problem, „so etwas habe ich in der Umkleidekabine der Fußball-Weltmeister schon zur Genüge gesehen“. Wie gesagt: Anspielungen sind in „Miss Merkel“ keine Mangelware. Was auch auf Mops Helmut zutrifft, der seinem Namen einem anderen CDU-Bundeskanzler verdankt.

Überraschende Wendungen gibt es beinahe so viele wie mögliche Verdächtige, angefangen bei der ehemaligen Freifrau Katharina von Baugenwitz (Judith Engel) über die derzeitige Ehefrau Alexa bis hin zu den zahlreichen Affären des Provinzadligen.

Weder sollte man von diesem Fernsehkrimi besondere kriminalistische Herausforderungen noch intellektuelle Höhenflüge erwarten, dafür wird eine zwar fiktive, aber sehr nahbare Ex-Kanzlerin im Unruhestand geboten, wobei Katharina Thalbachs Wertschätzung für die Uckermärkerin unverkennbar ist.

Für „Miss Merkel“ war der Schritt von der Bundeskanzlerin zur Privatdetektivin indes gar nicht so groß: „Ich war in Wissenschaft und Politik erfolgreich, warum also nicht auch als Detektivin“, sagt die fiktive Merkel an einer Stelle des Films.

Was die echte Angela Merkel von Safiers Romanen und der RTL-Verfilmung hält, muss indes im Dunkeln bleiben. „Wir bitten um Verständnis, dass wir grundsätzlich keine Auskunft über das private Leseverhalten der Bundeskanzlerin a. D. und damit verbundene weitere Fragen geben“, teilte ihr Büro dem Tagesspiegel auf Anfrage mit.

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