zum Hauptinhalt
Tino Böttcher ist Hauptmoderator des „ARD-Mittagsmagazins“ aus Leipzig.

© MDR/Hagen Wolf

„Mittagsmagazine“ von ARD und ZDF auf zwei Stunden verlängert: Ansprechpartnerin ist Sabine, 50, aus Göttingen

Während das ZDF weiterhin aus Berlin sendet, ist das „ARD-Mittagsmagazin“ nach Leipzig zum MDR umgezogen.

ARD und ZDF gehen vom 2. Januar 2024 Hand in Hand, jedenfalls, was das „Mittagsmagazin“ angeht. Erst startet das Zweite, ehe die ARD am 8. Januar übernimmt. Größte Neuerung: das „Mittagsmagazin“ dauert künftig nicht mehr, sondern zwei Stunden. Das ZDF sendet aus Berlin, das Erste aus Leipzig, nachdem der Mitteldeutsche Rundfunk die Sendung vom finanziell klammen Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) übernommen hat.

Themen aus aller Welt und von nebenan

Der MDR engagiert sich damit deutlich stärker und mit gewachsenem Ehrgeiz im ARD-Programm. Das „MiMA“, wie es in Leipzig genannt wird, soll Tagesaktuelles und Zukunftsthemen aus aller Welt und von neben an bieten, wie beim Pressegespräch betont wurde. Wobei schon erstaunlich ist, wer die Zielperson für die ARD-“Stimme des Ostens“ ist: Sabine, 50, und aus Göttingen.

Sabine soll neugierig sein auf verschiedene Perspektiven und sich für noch mehr Gespräche interessieren, die in die Tiefe gehen – etwa in einem täglichen Serviceteil. „Zu Wort kommen Talk-Gäste aus Gesellschaft, Sport, Wissenschaft, Kultur und Politik – und auch die Zuschauerinnen und Zuschauer selbst werden verstärkt einbezogen.“ ,heißt es in den Unterlagen. Mit „MIMAfragt“ entstehe eine bundesweite Community, die zum Mitmachen einlädt und mit digitalen Liveabstimmungen den Zuschauerinnen und Zuschauern direkt in der Sendung eine Stimme verleiht. Sabine muss aktiv werden, wenn das „MIMA“ ein Erfolg werden soll.

MDR-Chefredakteurin Julia Krittian sagte zum Anspruch der Sendung: „Das MIMA wurde 1989 gegründet als journalistische Antwort auf eine Zeit im Umbruch – dieser Anspruch gilt 2024 angesichts vieler gleichzeitiger Krisen unverändert.“ Mit künftig zwei Stunden MIMA am Mittag werde das Informationsangebot gestärkt, mit dialogischen Formaten auf Perspektivvielfalt und neue Erzählweisen in nachrichtenintensiven Zeiten gesetzt.

In Rubriken wie „MIMA Live vor Ort“ und „MIMA Leben“ werden Reporterinnen und Reporter regelmäßig in ganz Deutschland unterwegs sein. Zugleich versteht sich das „MIMA“ als Zuhause für bildstarke Reportagen aus dem In- und Ausland sowie für anschaulich präsentierte Analysen und Hintergründe. Alle anderen ARD-Medienhäuser werden Inhalte für das „ARD-Mittagsmagazin“ zuliefern. Der Sender in Leipzig ist nicht alleine, womit die Gefahr der Provinzialität gebannt zu sein scheint.

Die Gesamtkosten pro Jahr bezifferte Chefredakteurin Krittian auf annähernd sechs Millionen Euro. Das hat der RBB für eine Stunde „Mittagsmagazin“ ausgegeben, der MDR will damit zwei Stunden finanzieren. Ob sich das nicht auf Qualität und Originalität mit dem Effekt von Provinzialität auswirkt? Krittian bestritt das. Wird man vom 8. Januar an beurteilen können.

ZDF gibt sich cooler

Auch das „ZDF-Mittagsmagazin“ sendet künftig fast doppelt so lang wie bisher. Ab 2. Januar 2024 werde die derzeit einstündige Sendung montags bis freitags von 12 Uhr 10 bis 14 Uhr über die wichtigsten Themen des Tages informieren, teilte das ZDF in Mainz mit. Das Programm soll sich demnach wöchentlich mit dem „ARD-Mittagsmagazin“ abwechseln.

Für das ZDF ist das Mittagsmagazin keine Premiere, sondern Fortsetzung und Ausbau eines bestehenden Formats. Entsprechend routinierter sind die Ankündigungen, auf eine Sabine, 50, aus Göttingen wird verzichtet.

„Durch mehr Hintergrundberichte und Live-Schalten aus den Bundesländern, neue alltagsnahe Perspektiven und zusätzliche Beiträge über den Breitensport in Deutschland“ solle die Sendung noch mehr als bisher beleuchten, was Menschen in ihrem Alltag bewegt, sagte ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten.

Mirjam Meinhardt moderiert das „ZDF-Mittagsmagazin“.
Mirjam Meinhardt moderiert das „ZDF-Mittagsmagazin“.

© ZDF und Thomas Kierok

Laut Mitteilung soll die aktuelle Berichterstattung weiterhin Schwerpunkt der Sendung bleiben. Zudem werde in jeder Stunde live zu Korrespondentinnen und Korrespondenten geschaltet, „die spannende Orte oder interessante Menschen vorstellen“. Ebenfalls neu in der Sendung seien 15-minütige Dokumentationen über „verschiedene Lebenswelten“, die in längerer Serien-Form auch in der ZDF-Mediathek zu sehen sein sollen. Außerdem soll ein Schwerpunkt der Sport-Berichterstattung künftig auf dem Breitensport liegen. (mit epd)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false