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Deutschland gewinnt die Basketball-WM.

© Reuters/Eloisa Lopez

Gold gegen Serbien: Der WM-Sieg der Basketballer ist auch ein Verdienst von Dirk Nowitzki

Der deutsche Basketball hat nun das beste Nationalteam der Welt. Und es gibt gute Gründe für einen Erfolg, der auch ein Resultat verbesserter Rahmenbedingungen ist.

Ein Kommentar von Benedikt Voigt

Es ist nichts weniger als ein Sportwunder, dass Deutschland sich jetzt Basketball-Weltmeister nennen darf. Und nicht das Mutterland dieser Sportart, USA, oder eine gewachsene Basketball-Nation wie Serbien, Litauen, Griechenland, Spanien. Hierzulande ist der Sport weiterhin Randsportart, das haben nicht nur die spärlichen Medienberichte während der Weltmeisterschaft gezeigt.

Auch die Mitgliederzahlen des Deutschen Basketball-Bundes unterstreichen das, sie stagnieren seit 30 Jahren bei der Marke „200.000 und ein bisschen mehr“. Und dennoch, dieser Weltmeistertitel ist auch der Höhepunkt einer Entwicklung, die vor 30 Jahren mit dem EM-Titel in München ihren Anfang nahm.

Der damalige Bundestrainer Svetislav Pesic, der nun im WM-Finale mit Serbien gegen seine Wahlheimat verlor, hat mit diesem Erfolg Deutschland 1993 erstmals auf der internationalen Basketball-Landkarte verankert. Dann kam Dirk Nowitzki.

Der blonde Junge aus Würzburg, der 1993 als Zuschauer in der Halle weilte, reifte zu einem Superstar in der NBA, der besten Basketball-Liga der Welt. Er führte Dallas zum NBA-Titel, Deutschland zu zwei Medaillen – und wird inzwischen weltweit als Basketball-All-Star gefeiert. Er hat der nachfolgenden Generationen den Glauben mitgegeben, dass man in Braunschweig, Berlin-Prenzlauer-Berg oder Halle an der Saale geboren sein kann – und im Basketball alles erreichen kann. Doch auch die Rahmenbedingungen in Deutschland haben sich stark verbessert: Die Nachwuchs-Spitzenligen NBBL und JBBL sind da zu nennen, die Sechs-Deutsche-Spieler-Regel in der Bundesliga, und überhaupt die Professionalisierung der BBL, in der alle aktuellen Nationalspieler irgendwann mal gespielt haben oder immer noch spielen.

Die Liga hatte sich mal als Ziel gesetzt, bis 2020 die beste Liga Europas zu werden. Das wurde oftmals belächelt, und hat auch nicht ganz geklappt.

Aber sie war zuletzt mit zwei Euroleague-Teams (Berlin, München), dem amtierenden Champions-League-Sieger (Bonn) und einem Deutschen Meister, dessen Spieler bei der Weltmeisterschaft für Spanien und Brasilien sehr wichtige Rollen spielten (Ulm), nahe an diesem Ziel dran. Auch deshalb stellt Deutschland nun das beste Nationalteam der Welt.

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