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Christian Lindner will FDP-Chef werden nachdem Philipp Rösler seinen Rücktritt angekündigt hat.

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Bundestagswahl: Rösler tritt ab und Lindner will FDP-Chef werden

Die FDP zieht personelle Konsequenzen aus dem Debakel bei der Bundestagswahl: Parteichef Philipp Rösler tritt zurück, Linder will übernehmen und spricht von einer "historischen Zäsur".

Die FDP zieht erste personelle Konsequenzen aus dem Debakel bei der Bundestagswahl. Parteichef Philipp Rösler hat angekündigt sein Amt "selbstverständlich" zur Verfügung zu stellen. Bei der Bundestagswahl habe die Partei die schwerste und größte Niederlage erlebt. Es sei einer der "bittersten Abende" gewesen, auch für Rösler persönlich.

Rösler sagte, er wolle mit seiner Entscheidung den Weg für einen "inhaltlichen und personellen" Neuanfang frei machen. Rösler gab zu, dass seine Partei ganz bewusst abgewählt worden sei. Trotzdem liege in der Niederlage auch eine Chance. 15 bis 20 Prozent der Deutschen würden liberal denken, leben und auch wählen. Nur habe man diese potenziellen Wähler nicht erreicht. Allerdings tritt Rösler nicht allein zurück. Auch das komplette FDP-Präsidium habe seinen Rücktritt erklärt, sagte Rösler. Der Bundesvorstand werde dem wohl folgen.

Nachfolger Röslers will Christian Lindner werden. Der Parteivize, ehemalige Generalsekretär und derzeitige Landeschef der FDP in Nordrhein-Westfalen kündigte an, für den Vorsitz kandidieren zu wollen. Er bewerbe sich in dieser schwierigen Situation, um die Partei zu erneuern und wieder zurück in den Deutschen Bundestag zu führen.

"Die Bundestagswahl ist eine historische Zäsur", sagte Lindner. Ein "Weiter-So" dürfe es jetzt nicht geben. Jetzt müsse es eine Zeit der Besinnung und Neuorientierung geben. Zu sehr habe die Partei da eigene politische Angebot vernachlässigt. „Nicht alles war falsch, aber manches offensichtlich auch nicht überzeugend.“

Der scheidende Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr sagte am Rande der Vorstandssitzung der Nachrichtenagentur AFP: „Es ist die Stunde Null für eine neue FDP.“ Bahr begrüßte die Bereitschaft von NRW-Landeschef Lindner, für den Bundesvorsitz zu kandidieren. Lindner werde auch als FDP-Bundeschef seinen Posten als Fraktionschef im nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf behalten, sagte Bahr.

Die FDP ist bei der Wahl am Sonntag zum ersten Mal in ihrer Geschichte nicht in den Deutschen Bundestag eingezogen. Sie scheiterte mit 4,8 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde.

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