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Auf der Corona-Intensivstation des Vivantes-Klinikums Neukölln.

© Stefan Weger/Tsp

Corona-Pandemie in Deutschland und Europa: EU-Gesundheitsbehörde sagt Anstieg der Todesrate für Anfang Mai voraus

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC prognostiziert einen Anstieg der Corona-Todesrate in Deutschland. In einigen Ländern drohen höhere Infektionszahlen.

Der Höhepunkt der dritten Corona-Welle ist in Deutschland offenbar noch nicht überschritten. Hierzulande könnte die Todesrate angesichts der Corona-Pandemie in den kommenden eineinhalb Wochen weiter steigen. Das geht aus Daten hervor, welche die EU-Gesundheitsbehörde ECDC zusammengetragen hat.

Für das Ende der ersten Maiwoche sagen die Prognosen voraus, dass die Zahl der Menschen, die innerhalb einer Woche in Deutschland an den Folgen einer Corona-Infektion stirbt, auf 1756 ansteigen wird. Für das vergangenen Wochenende ging das Berechnungsmodell des ECDC noch von einer wöchentlichen Zahl von Toten von 1639 aus.

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Mit den Prognosemodellen orientiert sich die EU-Gesundheitsbehörde an ähnlichen wissenschaftlichen Projekten, wie sie bereits in Deutschland, den USA oder Polen existieren. Für insgesamt 32 europäische Länder werden dabei Vorhersagen für den weiteren Verlauf der Pandemie getroffen.

Bei dem europäischen Projekt, das mit Hilfe der Londoner Hygiene- und Tropenmedizinhochschule zu Stande kam, wird in den einzelnen Ländern jeweils ein Mittelwert aus unterschiedlichen Prognosemodellen ermittelt. Die unterschiedlichen Modelle berücksichtigen dabei Faktoren wie den Impffortschritt, das Auftauchen von Corona-Mutanten und die Pandemiemüdigkeit in der Gesellschaft auf unterschiedliche Weise.

Für andere EU-Länder wird sinkende Todesrate prognostiziert

Bemerkenswert ist die von der ECDC prognostizierte Zahl der Corona-Toten für Deutschland insofern, als sich für viele andere EU-Länder aus den Daten ein gegenläufiger Trend herauslesen lässt. So wird für Österreich, Frankreich und Tschechien bis Anfang Mai ein Absinken bei der Todesrate prognostiziert. Hingegen werden für die Niederlande, wo an diesem Mittwoch der Lockdown endet, bis Anfang Mai steigende Todeszahlen vorhergesagt.

Zahlreiche Neuinfektionen auf Zypern

Bei der Zahl der Neuinfektionen gehen die Berechnungen derweil in fast allen untersuchten europäischen Ländern entweder von einer Konstanz oder einem fallenden Trend aus. Eine Ausnahme bildet Zypern, wo der Trend bei den Neuinfektionen den Prognosen zufolge bis Anfang Mai nach oben zeigt. Auch für Lettland und Litauen werden steigende Infektionszahlen vorhergesagt.

Zur Eindämmung des Coronavirus auf Zypern verhängte die Regierung in Nikosia erneut einen Lockdown, der am Montag in Kraft trat und bis zum 9. Mai andauern soll. Ab dem 10. Mai will Zypern Touristen aus 65 Ländern einreisen lassen, die gegen das Coronavirus geimpft sind.

EU plant Impfzertifikat zum Reisen

Um das grenzüberschreitende Reisen in der EU zu erleichtern, plant auch die EU die Einführung eines Zertifikats für Geimpfte und Personen, die entweder einen Negativ-Test vorweisen können oder eine Corona-Infektion überstanden haben. Die Einführung des Zertifikats ist allerdings erst ab Juni geplant. An diesem Mittwoch will das Europaparlament seine Position zu dem Gesetzesvorhaben festzurren. Anschließend beginnen Verhandlungen über die endgültigen Details zwischen EU-Parlament, den Mitgliedstaaten und der Brüsseler Kommission.

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