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Bei dauerhafter Sommerzeit müssten Kinder morgens öfter bei Dunkelheit zur Schule gehen, warnt der Lehrerverband.

© imago/Winfried Rothermel

Dauerhafte Sommerzeit: Lehrer warnen vor Lernproblemen durch Zeitumstellung

Durch die ewige Sommerzeit könnte die Gesundheit der Schüler beeinträchtigt werden, glaubt der Deutsche Lehrerverband. Auch die Grünen warnen.

Der Deutsche Lehrerverband fürchtet für den Fall einer dauerhaften Umstellung auf Sommerzeit gesundheitliche Gefahren für Schüler. "Die Wahrscheinlichkeit für Schlaf- und Lernprobleme, Depressionen und Diabetes wird nachweislich massiv erhöht", erklärte Präsident Heinz-Peter Meidinger am Dienstag in Berlin. Er forderte die Bundesregierung auf, die potenzielle Einführung dauerhafter Sommerzeit in Deutschland zu verhindern.

Meidinger verwies auch auf steigende Unfallrisiken, weil Millionen Schüler dann "zwei Monate länger bei absoluter Dunkelheit ihren morgendlichen Schulweg antreten müssten". In der EU wird an der Abschaffung der Zeitumstellung gearbeitet, die zweimal im Jahr erfolgt. Voraussichtlich Ende März wird das EU-Parlament darüber abstimmen. Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten stehen aber noch aus.

Die Grünen forderten einen späteren Schulstart, sollte die Zeitumstellung wie geplant bis 2021 abgeschafft werden. „Die Länder sollten jetzt dringend prüfen, mindestens in den weiterführenden Schulen einen späteren Beginn des Unterrichts zu ermöglichen“, sagte der Vorsitzende der Grünen in Nordrhein-Westfalen, Felix Banaszak, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). „Ansonsten sitzen die Schulkinder bis zur großen Pause in der Dunkelheit.“

Bei einer dauerhaften Sommerzeit ginge die Sonne im Winter zum Teil erst gegen 9.30 Uhr auf. „Vor allem Jugendliche in der Pubertät haben ein natürliches Schlafbedürfnis, das konzentriertes Arbeiten so früh morgens erschwert“, sagte er. Daher sollte der Unterricht mindestens eine Stunde später beginnen. „Viele Eltern erleben, wie schwer es ihren Kindern fällt, früh morgens aufzustehen und in den Unterricht zu starten“, beschrieb der Landesvorsitzende. Das gelte besonders wenn der Schulweg aus langen Busfahrten bestehe. Banaszak verwies zugleich aber auch auf Probleme, die berufstätigen Eltern bei späterem Schulstart entstehen könnten. (AFP, epd)

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