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Donald Trump im Wahlkampf in Hagerstown, Maryland.

© Win McNamee / Getty Images / AFP

Fünf Vorwahlen im Nordosten der USA: Trump und Clinton auf nervösem Siegeskurs

In die Zuversicht der Favoriten an diesem Mini-Super-Tuesday mischen sich Zeichen wachsender Verunsicherung.

In der entscheidenden Phase der Vorwahlen können sich wenige Tage zu gefühlten Ewigkeiten dehnen. Nur eine Woche liegen die klaren Siege von Donald Trump und Hillary Clinton in New York zurück. Und bei den fünf Vorwahlen im Nordosten der USA an diesem Dienstag sind sie erneut die hohen Favoriten. Mit den erwarteten Siegen in Connecticut, Delaware, Maryland, Pennsylvania und Rhode Island werden sie ihren jeweiligen Vorsprung im Rennen um die Nominierung weiter aufbauen. Aber ihre Zuversicht ist nicht ungetrübt. In allen Wahlkampfteams sind die Anzeichen der wachsenden Nervosität unübersehbar.

Der Pakt der Trump-Gegner wackelt

Um zu verhindern, dass Trump einen uneinholbaren Vorsprung erzielt, hatten sich seine Rivalen Ted Cruz und John Kasich am Wochenende abgesprochen: Sie würden sich gegenseitig das Feld überlassen, je nachdem wer von beiden in einem Staat die besseren Chancen gegen Trump habe. Am Montag war der Pakt schon wieder fraglich.

Trump wird präsidial? Nein, er wird rückfällig

Doch auch bei Trump weiß die Öffentlichkeit nicht, welche Ansage denn nun gilt. Nach dem Sieg in New York gab er sich präsidial. Sein neuer Wahlkampfmanager Paul Manafort bekräftigte, dies sei der neue Stil. Trump werde seine Tonlage von nun an dämpfen. Doch kaum war der Kandidat wieder im Wahlkampf in Connecticut, wurde er rückfällig. Erneut nannte er seinen innerparteilichen Konkurrenten Ted Cruz "Lying Ted" (Lügen-Ted). Und seine demokratische Gegnerin Clinton "Crooked Hillary", eine "Betrügerin". Mehr noch, er widersprach ausdrücklich seinem Strategen Manfort: "Ich mag meinen Ton nicht dämpfen."

Cruz kennt das Delegiertensystem besser

Hinter der erneuten Aggressivität stecken ernsthafte Befürchtungen, dass der Parteitag der Republikaner ihm die Nominierung verweigern könnte, obwohl er in der Delegiertenzählung klar führt. Der hinter ihm liegende Cruz versteht das System der Delegiertenberufung nämlich besser. Viele, die in Parteiversammlungen formal als Delegierte für Trump ausgewählt wurden, sind nach Recherchen der "New York Times" verkappte Cruz-Anhänger.

Clinton fällt in den Umfragen

Auch Hillary Clintons Team hat Grund zur Unruhe. In manchen Umfragen sinkt ihr Vorsprung vor Trump. Da hilft es nur bedingt, dass ein namhafter Kolumnist der "New York Times", Nicholas Kristof, ihr beispringt und argumentiert, ihr Ruf, dass sie nicht aufrichtig mit der Öffentlichkeit umgehe, sei nicht gerechtfertigt. Sie schwindele im Vergleich mit anderen Politikern eher selten - und jedenfalls deutlich weniger als Trump.

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