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Italien: Gerichtsverfahren gegen Berlusconi eröffnet

Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi und sein ehemaliger britischer Steueranwalt David Mills müssen sich in Mailand vor Gericht verantworten. Beiden droht bis zu zwölf Jahren Haft.

Mailand - Berlusconi soll Mills 600.000 Dollar (454.000 Euro) für Falschaussagen zu seinen Gunsten in zwei Prozessen Ende der 90er Jahre bezahlt haben. Im Falle einer Verurteilung drohen beiden Angeklagten, die nicht zur Prozesseröffnung erschienen, zwischen vier und zwölf Jahren Haft. Die Staatsanwaltschaft war bei Ermittlungen gegen Berlusconi in einem anderen Fall auf die Unterlagen gestoßen, die ihrer Ansicht nach die den Vorwurf der Bestechlichkeit und Falschaussage belegen.

Mills hatte zunächst zugegeben, Geld von Berlusconi "in Anerkennung" seiner Arbeit erhalten zu haben. Später widerrief er die Aussage und sagte, das Geld stamme von einem italienischen Schiffbauer. Berlusconi wies jede Schuld von sich. In dem weiteren, ebenfalls in Mailand geführten Prozess gegen Berlusconi, Mills und rund ein Dutzend weiterer Beschuldigter geht es um Steuerhinterziehung, Geldwäsche und weitere Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Kauf von Filmrechten in den USA durch Mediaset, das Fernsehunternehmen der Berlusconi-Familie. Mills war damals der Steueranwalt des Ex-Regierungschef und reichsten Mann Italiens.

Berlusconis Wirtschaftsaktivitäten brachten ihn bereits in acht verschiedenen Fällen vor Gericht, unter anderem wegen Korruption, Steuerhinterziehung, Bilanzfälschung und illegaler Parteienfinanzierung. Es wurde jedoch nie verurteilt. (tso/AFP)

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