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Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

© ABBAS MOMANI/AFP

Holocaust: Israel und USA verurteilen antisemitische Rede von Abbas

Mit Empörung haben die USA und Israel auf Äußerungen von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas reagiert. Der hatte dem jüdischen Volk die Schuld am Holocaust gegeben.

Israel und die USA haben mit Empörung auf antisemitische Äußerungen von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas reagiert. „Abu Masen (Abbas) wiederholt die verabscheuenswürdigsten antisemitischen Slogans“, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwoch. „In einem Gipfel von Unwissenheit und Frechheit behauptet er, dass die europäischen Juden nicht verfolgt und ermordet wurden, weil sie Juden waren, sondern weil sie Kredite mit Zinsen vergeben haben.“

Abbas hat in einer phasenweise antisemitischen Rede dem jüdischen Volk die Schuld am Holocaust gegeben, der Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nazis. Der Holocaust sei nicht durch Antisemitismus ausgelöst worden, sondern durch das „soziale Verhalten“ der Juden, wie das Verleihen von Geld, sagte Abbas nach Angaben der Nachrichtenagentur Wafa in Ramallah.

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Der US-Botschafter in Israel, David Friedman, erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, Abbas habe "einen neuen Tiefstand" erreicht, indem er "Massaker am jüdischen Volk im Verlauf der Geschichte auf ihr 'soziales Verhalten im Zusammenhang mit Zinsen und Banken' zurückgeführt hat". Der US-Nahostbeauftragte Jason Greenblatt nannte die Äußerungen "sehr unglücklich, sehr besorgniserregend und furchtbar entmutigend". "Auf dieser Grundlage kann kein Frieden geschaffen werden."

„Ich rufe die internationale Gemeinschaft dazu auf, den schlimmen Antisemitismus von Abu Masen zu verurteilen“, sagte Netanjahu. Es sei an der Zeit, dass dieser Antisemitismus von der Erdoberfläche verschwinde.

Das israelische Außenministerium warf Abbas am Mittwoch vor, "religiösen und nationalistischen Hass gegen das jüdische Volk und Israel" zu schüren. Ministeriumssprecher Emmanuel Nachschon sagte der Nachrichtenagentur AFP, der "Antisemitismus" von Abbas sei "umso erschreckender, da er sich als jemand präsentiert, der Frieden mit Israel schließen will".

Abbas sagte in seiner Rede weiter: "Vom elften Jahrhundert bis zum Holocaust, der in Deutschland stattgefunden hat, waren jene Juden, die nach West- und Osteuropa zogen, alle zehn bis 15 Jahre Massakern ausgesetzt", sagte Abbas vor hunderten Delegierten. Juden würden ihre Verfolgung mit ihrer Religion begründen, sagte Abbas. Er zitierte dann aber aus "drei Büchern" jüdischer Autoren, um zu belegen, dass es "Judenfeindlichkeit nicht wegen ihrer Religion, sondern eher wegen ihrer sozialen Funktion" gebe, und fügte hinzu, es sei an dieser Stelle "deren soziale Funktion im Zusammenhang mit Banken und Zinsen" gemeint (dpa, AFP)

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