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Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, spricht auf einer Pressekonferenz im Bürger- und Medienzentrum des Landtags von Baden-Württemberg.

© dpa/Marijan Murat

Kriminalität unter Kindern gestiegen: Kretschmann für Prüfung von Strafmündigkeit unter 14 Jahren

Offenbar nimmt die Kinderkriminalität zu. In die Debatte darum, ob die Strafmündigkeit ab 14 Jahren noch zeitgemäß ist, mischt sich nun auch Grünen-Politiker Kretschmann ein.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich für eine Überprüfung der gesetzlichen Strafmündigkeit ab 14 Jahren ausgesprochen. Der Anstieg tatverdächtiger Kinder und Jugendlichen sei ein Warnzeichen, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. „Das muss man ernst nehmen.“ In erster Linie müsse man dafür die Ursachen erforschen. Die Altersgrenze von 14 Jahren bestehe bereits seit 1923, jetzt solle man wissenschaftlich klären, ob sich der Reifungsprozess und damit die Entwicklung der Einsichts- und Steuerungsfähigkeit bei der heutigen Generation geändert habe, so der Regierungschef. „Das scheint mir ein völlig legitimes Anliegen zu sein.“ Aber das müsse der Bund entscheiden.

Kretschmann betonte, er sei noch aufgewachsen mit einer Volljährigkeit ab 21 Jahren. Die Welt habe sich geändert. „Die Studie kann ein gangbarer Weg sein, da zu besseren Erkenntnisgrundlagen zu bekommen.“ Mit Blick auf die steigende Kriminalität sagte Kretschmann aber auch, dass das Strafrecht nur ein Baustein sei.

Wenn Kinder in Deutschland Straftaten begehen, müssen sie sich bislang erst ab 14 Jahren verantworten. Die Justizministerkonferenz soll sich nach dem Willen der baden-württembergischen Ressortchefin Marion Gentges (CDU) mit der Strafmündigkeit befassen. In den letzten Jahren sei die Kriminalität unter Kindern erheblich gestiegen, hatte Gentges vor kurzem gewarnt. Der Südwesten werde deshalb auf der Justizministerkonferenz Anfang Juni in Hannover einen Antrag einbringen, um Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) dazu zu bringen, das Thema anzupacken. (dpa)

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