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Ukrainische Soldaten an einem Checkpoint.

© dpa

Krisenregion: Ukraine: Umfangreicher Gefangenenaustausch geplant

Es kommt Bewegung in den Ukraine-Konflikt: Prorussische Separatisten haben sich offenbar auf einen umfangreichen Gefangenenaustausch mit der Ukraine-Kontaktgruppe geeinigt.

Die Ukraine-Kontaktgruppe hat sich nach Darstellung der prorussischen Separatisten bei ihrem Treffen in Minsk auf einen Austausch aller Gefangenen geeinigt. Das teilte Separatistenführer Alexander Sachartschenko am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge mit. Die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien bereit, 150 ukrainische Sicherheitskräfte gegen 225 Gefangene auszutauschen, sagte er. Die übrigen Schritte eines Friedensplanes müssten aber weiter erörtert werden.

Nach fünfstündigen Verhandlungen in der weißrussischen Hauptstadt Minsk setzte die Kontaktgruppe demnach ihre Gespräche zunächst per Video-Konferenz fort. An diesem Freitag soll es erneut ein Treffen in Minsk geben. Die am Mittwoch bis in die Nacht geführten Verhandlungen über den Konflikt im Donbass hätten einen «vorbereitenden Charakter» gehabt, sagte Separatistenvertreter Denis Puschilin.

Flughafen von Donezk weiter umkämpft

Es sind die ersten Verhandlungen seit mehr als drei Monaten. Die prorussischen Separatisten nannten die Gespräche schwierig. Sie wollen erreichen, dass die ukrainische Regierung ihre Wirtschaftsblockade im Donbass aufgibt. Außerdem ist der von ukrainischen Regierungstruppen kontrollierte Flughafen in Donezk umkämpft. Jede Seite des Konflikts erhebt Anspruch auf den strategisch wichtigen Airport.

Die Minsker Gespräche drehen sich zudem um eine Festigung der seit Monaten brüchigen Waffenruhe. Sachartschenko warf der Regierung in Kiew vor, einen Krieg vorzubereiten. In dem Konflikt geht es darum, dass Kiew die Kontrolle über die nach Unabhängigkeit strebenden Regionen Donezk und Lugansk zurückerhalten will. (dpa)

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