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Die Bundeswehr hat 374 Schützenpanzer vom Typ Marder im Bestand. Jedoch sind längst nicht alle davon auch einsatzbereit.

© dpa

Schützenpanzer für die Ukraine: Marder-Lieferung angeblich sichergestellt

Bis Ende März wird Deutschland Kiew erstmals Kampfpanzer zur Verfügung stellen. Noch ist jedoch unklar, woher die Kettenfahrzeuge genau kommen sollen.

| Update:

Obwohl nicht genau geklärt ist, aus welchen Kontingenten die Bundeswehr bis zu 40 Marder-Schützenpanzer an die Ukraine abgeben kann, hat das Verteidigungsministerium die von Kanzler Olaf Scholz (SPD) gemachte Lieferzusage bekräftigt. Es sei „sichergestellt“, so ein Sprecher am Montag, dass das Gerät „pünktlich“ im Laufe des ersten Quartals vor Ort sei. Die Ausbildung der ukrainischen Panzerbesatzungen in Deutschland könne „unmittelbar“ beginnen.

Zugleich musste der Sprecher einräumen, dass „die genaue Schüttelung, welcher Panzer woher kommt“ bisher nicht feststeht und noch „zu einem Plan zusammenfügt“ werden müsse. Nach der Erklärung von Scholz vom Donnerstag hatte Ministerin Christine Lambrecht (SPD) am Freitag mitgeteilt, dass die Marder „aus Industrie- bzw. Bundeswehrbeständen“ kämen. Dem Sprecher zufolge ist man dazu im Austausch mit der Industrie und internationalen Partnern.

Nein zu Mardern, als schon über ein Ja diskutiert wurde?

Das Fehlen weitergehender Planungen nährt Zweifel daran, ob Lambrecht „schon in die Entscheidungsfindung des Bundeskanzlers“ eingebunden war, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag erneut betonte. In einem Interview hatte die Ministerin kurz vor Weihnachten noch gesagt, es würden keine Marder geliefert – als sie angeblich schon darüber Diskussionen führte. Sie habe den damaligen Sachstand wiedergegeben, sagte Hebestreit dazu.

Die Bundeswehr hat insgesamt 374 Marder im Bestand, doch längst nicht alle sind einsatzbereit. Ziel der laufenden Gespräche ist dem Ministeriumssprecher zufolge daher, „die Abgaben aus Beständen der Bundeswehr möglichst gering zu halten“. Die Industrie wiederum hat zwar etwa 50 ältere Marder wieder instand gesetzt, davon sind jedoch im Rahmen des sogenannten Ringtausches 40 für Griechenland vorgesehen.

So gibt es erste Berichte darüber, dass in der Truppe trotz des Wunsches nach Solidarität mit der Ukraine auch Unmut über die größer werdenden Lücken in den eigenen Reihen herrscht. .„Die Armee ist nie erfreut, aus Sorge, dass das Material, welches sie abgibt, nie kompensiert wird“, sagte Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, dem Tagesspiegel: „Das verstehe ich gut.“

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