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SPD umwirbt frustrierte Linke: Bartsch: Ich stehe nicht zur Verfügung

Die SPD kann sich gut vorstellen, nach dem Göttinger Parteitag enttäuschte Linken-Politiker bei sich aufzunehmen, zum Beispiel den gescheiterten Kandidaten für den Vorsitz, Dietmar Bartsch. Der wies die Offerte aber umgehend zurück.

Von Matthias Meisner

Das Angebot war erwartbar – nach dem Göttinger Bundesparteitag schütteten Sozialdemokraten Lob aus über Linken-Politiker, die ihnen angeblich näherstehen als der eigenen Partei. Der Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises, Johannes Kahrs, könnte sich den gescheiterten Vorsitz-Kandidaten Dietmar Bartsch oder auch den Berliner Bundestagsabgeordneten Stefan Liebich gut in der SPD vorstellen, sie seien „vernünftig und konstruktiv“. Problematisch findet er aber die Rückkehr von früheren SPD-Mitgliedern. Generalsekretärin Andrea Nahles blieb in ihrer Einladung an enttäuschte Linke etwas reservierter. In Göttingen sei, so Nahles am Montag, „übelster DKP-ismus" zu erleben gewesen: „Eine solche Linkspartei braucht kein Mensch.“ Gespräche mit Linken über einen Parteiwechsel habe es danach noch nicht gegeben. Doch könne sich jeder, der eintreten wolle, bei einem Ortsverein melden. Die Umworbenen gaben einen Korb. Bartsch sagte dem Tagesspiegel: „Ich kann die Suche der SPD nach qualifiziertem Personal verstehen. Aber ich stehe dafür nicht zur Verfügung." Er wolle sich weiter – wie seit Beginn der 90er Jahre – für eine Partei links der SPD engagieren. Benjamin-Immanuel Hoff, Sprecher des Reformerflügels versicherte, die SPD-Offerten seien „uns ziemlich schnuppe". Zur Lage der Linken meinte er: „Totgesagte leben lange.“

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