zum Hauptinhalt
Harry Kane von den Tottenham Hotspurs.

© REUTERS

Spielermangel im englischen Fußball: Ist der Brexit schuld?

Der Trainer des englischen Fußballclubs Tottenham Hotspur, Mauricio Pochettino, macht den Brexit dafür verantwortlich, dass sein Team zu Saisonbeginn keine neue Spieler präsentieren kann.

Am vergangenen Donnerstag erreichte der Pfund Sterling gegenüber dem Euro seinen tiefsten Wert seit fast neun Monaten. Für den millionenschweren Transfermarkt im englischen Fußball hat die Pfund-Schwäche, die schon seit längerem anhält, eine unmittelbare Folge: Spieler aus den Euro-Ländern werden auf der Insel teurer.

Der Argentinier Mauricio Pochettino, der Trainer von Tottenham Hotspur, machte deshalb den Brexit dafür verantwortlich, dass der Club aus dem Norden Londons in der Transferperiode keine neuen Spieler einkaufte. Die durch den Brexit verursachte Pfund-Schwäche sei neben den massiven Ausgaben für das neue Stadion der Grund dafür, dass die „Spurs“ in den zurückliegenden Wochen auf dem Spielermarkt nicht aktiv werden konnten, erläuterte Pochettino.

Durch den Mangel an Neuzugängen sind die „Spurs“, die allerdings Englands Nationalmannschaftskapitän Harry Kane und WM-Stars wie Hugo Lloris, Christian Eriksen und Toby Alderweireld in ihren Reihen haben, der erste Club in der Geschichte der Premier League, der im Sommer keine neuen Gesichter präsentiert.

Pochettino hält allerdings daran fest, dass es „mutig“ gewesen sei, gleichzeitig die Stars aus der letzten Saison zu halten, ein neues Trainingsgelände fertigzustellen und den Bau des neuen Stadions zu finanzieren. Er machte zudem die Rechnung auf, dass das Referendum von 2016, das voraussichtlich im März des kommenden Jahres zum Ausscheiden Großbritanniens aus der EU führen wird, die Kosten für Spieler vom Kontinent „um 30 Prozent erhöht“ habe.

Der seit 2014 amtierende „Spurs“-Trainer sagte zudem, die Situation seines Klubs sei „kein Drama“, wobei der Brexit durchaus eine reale Sorge sei. Der Brexit selbst sei durchaus ein Drama, so Pochettino. Es tue ihm für die Menschen in England leid, sagte er.

Die Fans der „Spurs“ sind enttäuscht darüber, dass keinerlei neue Verträge abgeschlossen wurden. Sie hoffen nun, dass der bestehende Kader stark genug ist, den ersten Titelgewinn seit den 1960er Jahren zu erringen. Bei den Buchmachern ist Tottenham jedoch nicht der heißeste Titelaspirant. Da liegt Titelverteidiger Manchester City vorne.

Übersetzung: Steffen Stierle.

Erschienen bei EurActiv.

Das europolitische Onlinemagazin EurActiv und der Tagesspiegel kooperieren miteinander.

Sam Morgan

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false