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© imago images/Noah Wedel

Streit um Abiturprüfung 2021: GEW irrlichtert an der Realität vorbei

Das Abitur könne ausfallen, findet die GEW. Statt für Prüfungen sollten Noten für die Leistung im Unterricht vergeben werden. Welcher Unterricht? Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Ariane Bemmer

Eine Erkenntnis der vergangenen Monate scheint an der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) spurlos vorbeigezogen zu sein. Dass nämlich Vertrauen und Verlässlichkeit in der Krise von großer Bedeutung für deren Bewältigung sind.

Oder wie sonst lässt sich erklären, dass mitten hinein in die Abiturprüfungen hier und -vorbereitungen da via Interview der Vorschlag geäußert wird, man solle die Abiturprüfungen 2021 ausfallen lassen? Wenn es ein ernst gemeintes Anliegen wäre, hätte man das viel früher und vor allem mit den Betroffenen diskutieren müssen. Wenn es kein ernst gemeintes Anliegen ist, hätte man besser geschwiegen.

Die GEW mag die schwächeren Schüler im Blick haben, die unter Pandemiebedingungen weiter zurückgefallen sind. Das ist ehrenwert, aber die Lösung hinkt. Die GEW schlägt vor, statt der Prüfung die Leistung aus dem Unterricht zu bewerten. Welcher Unterricht?

Es ist ja nicht so, dass am Ende eines regulären Schuljahrs Prüfungen unter Spezialbedingungen anstehen. Es hat schon seit Monaten keinen ordentlichen Unterricht mehr gegeben. Wo konnten die Abiturprüflinge ein verwertbares Bild ihres Leistungsstandes abgeben? Auf Abiturprüfungen verzichten wollen, ohne zu sagen, was stattdessen kommen soll, ist dann leider auch nur: ungenügend.

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