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Südafghanistan: Angeblich zwölf Kinder bei Nato-Luftangriff getötet

Bei einem Nato-Luftangriff in der südafghanischen Provinz Helmand sind nach Angaben der Provinzregierung 14 Zivilisten getötet worden, darunter zwölf Kinder.

Einen Tag nach dem Selbstmordanschlag in der nordafghanischen Provinz Tachar, bei dem sieben Menschen, darunter zwei Bundeswehrsoldaten, getötet wurden, sollen bei einem Nato-Luftangriff 14 Zivilisten, darunter zwölf Kinder, ums Leben gekommen sein. Dies teilte die Regierung der südafghanischen Provinz Helmand mit. Der Sprecher des Provinzgouverneurs, Daud Ahmadi, sagte, bei dem Bombardement in der Nacht zu Sonntag seien fünf Mädchen, sieben Jungen und zwei Frauen ums Leben gekommen. Ahmadi sagte, US-Truppen im Distrikt Nawzad hätten um Luftunterstützung gebeten. Daraufhin seien zwei Wohnhäuser mit Zivilisten bombardiert worden. Bei einem Nato-Luftangriff wurden bereits am Donnerstag in der Provinz Nuristan nach Angaben des dortigen Gouverneurs „versehentlich“ 18 Zivilisten und 20 Polizisten getötet.

Trotz des Selbstmordanschlages muss die Bundeswehr nach der Auffassung des CDU-Außenpolitikers Ruprecht Polenz an der Zusammenarbeit zwischen afghanischen und internationalen Sicherheitskräften – dem sogenannten Partnering – festhalten. „In der Sache gibt es keinen Grund, von dem Prinzip des Partnering abzuweichen“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages dem Tagesspiegel. Zwar sei es selbstverständlich, dass die Vorsichtsmaßnahmen und die Qualität der gemeinsamen Ausbildung immer wieder überprüft werden müssten, sagte Polenz. Er warnte aber vor einer grundsätzlichen öffentlichen Debatte über eine Veränderung der Afghanistan-Strategie. Damit lade „man die Taliban geradezu ein“, durch weitere Anschläge „unsere Strategie zu beeinflussen“. Auch gebe es keinen Grund, den Zeitplan für den Abzug der Bundeswehr, der Ende dieses Jahres beginnen soll, zu verändern. (mit dpa)

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