Sebastian Scharmer vertritt im Prozess gegen Beate Zschäpe und vier weitere mutmaßliche Unterstützer der rechtsextremen Terrorgruppe NSU die Nebenklägerin Gamze Kubasik, Tochter des in Dortmund erschossenen Mehmet Kubasik.
Beate Zschäpe

Am 71. Verhandlungstag sollte Charlotte E. per Video vernommen werden, so schlug es der Psychiater vor. Die 91-jährige war dem Stress jedoch nicht gewachsen.

Wie konnte sein Sohn Uwe ins rechtsextreme Milieu abrutschen? Darüber sprach Siegfried Mundlos beim NSU-Prozess in München. Bei seinem bizarren Auftritt verstrickte sich der Vater des Neonazis in verquere Aussagen - und beleidigte sogar den Vorsitzenden Richter.

Was eine Zeugin am 68. Prozesstag berichtet, übertrifft ähnliche Aussagen früherer Urlaubsbekanntschaften des NSU-Trios. Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos gaben sich auf Fehmarn demnach wie eine Familie.

"Sie war die Zuhörerin für meine Sorgen": Beim NSU-Prozess in München berichtet eine ehemalige Nachbarin über ihr enges Verhältnis zu Beate Zschäpe. Die allein erziehende Mutter sah Zschäpe als ihre "beste Freundin" - mit der sie sogar über ihr Sexleben sprach.
Am Donnerstag hatte der Anwalt des Angeklagten Ralf Wohlleben einen weiteren Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter Manfred Götzl gestellt. Drei Richter wiesen diesen nun am Montag als unbegründet zurück.

Der frühere Verfassungsschutz-Mitarbeiter Andreas T. saß am 6. April 2006 in dem Kasseler Internetcafé, als die Terroristen Mundlos und Böhnhardt den Betreiber Halit Yozgat erschossen. Vor der Vernehmung erhoben die Nebenkläger aber erst einmal schwere Vorwürfe gegen die Richter.

Die Bundesländer werden einen neuen Antrag zum Verbot der NPD einreichen. Hass und Antisemitismus kann man zwar nicht verbieten. Aber man kann Parteien verbieten, die Hass und Antisemitismus predigen. Der zweite Anlauf zu einem Parteienverbot ist deshalb richtig.

Beate Zschäpes Cousin beschreibt im NSU-Prozess in einfachen Worten die tumbe Welt der Rechtsextremen. Seine Aussagen machen die Biografie Zschäpes in Bruchstücken sichtbar.
Als Max, Gerri und Liese machte das NSU-Trio regelmäßig Urlaub auf der Ostseeinsel Fehmarn. Im Prozess erinnern sich Zeugen an gemeinsame Grillabende und Quizspiele.

Ein V-Mann des Verfassungsschutzes soll versucht haben, den mutmaßlichen NSU-Terroristen bei ihrem Weg in den Untergrund zu helfen. Die Aussage von Tino Brandt könnte noch in diesem Jahr erfolgen - und für weitere brisante Geschichten sorgen.

Brigitte Böhnhardt wendet sich während ihrer Aussage im NSU-Prozess direkt an Beate Zschäpe und dankt ihr. Doch mit dem Dank an die ehemalige Freundin ihres Sohnes belastet sie Beate Zschäpe auch.

An diesem Dienstag ist beim NSU-Prozess in München erstmals zu hören, wie die Eltern eines der Täter gelitten haben. Und wie sie versuchen, sich das Unfassbare zu erklären. Die Mutter von Uwe Böhnhardt berichtet von Telefonaten mit dem untergetauchten Sohn - und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Behörden.

Die Zeugin Katrin F., die am Donnertag vernommen wurde, "kann gegen die Frau nichts Schlechtes sagen". Die Frau ist Beate Zschäpe. Die Aussage der Reinigungskraft wirkt bizarr.

Sechs Stunden lang wurde am Dienstag die Zeugin Silvia S. verhört. Doch die Befragung erwies sich schnell als wenig ergiebig. Der von den Richtern aufgestellte Zeitplan für November gerät immer mehr durcheinander. Denn eigentlich hätten heute auch noch die mit Spannung erwartete Mutter des NSU-Mörders Uwe Böhnhardt sowie Mandy S. aussagen sollen.
Ein Leitender Polizeidirektor aus Thüringen war der erste Polizist, der den Neonazis des NSU nach fast 14 Jahren auf die Spur kam. Nach dem letzten Banküberfall der Terrortruppe vertrat er die These, dass die Täter auf Fahrrädern zu einem Transporter geflüchtet waren - und handelte schnell.
Auch zwei Jahre nach Enttarnung des NSU leiden die Angehörigen der Opfer unter den Folgen des Terrors. Nirgendwo treten die Qualen der Familien und das Versagen der Behörden so deutlich zutage wie im Prozess.

Neue Regeln für den V-Leute-Einsatz, mehr Informationsaustausch zwischen Polizei und Verfassungsschutz: Die Liste der vorgeschlagenen Konsequenzen aus dem Desaster im Fall NSU ist lang. Union und SPD wollen allen Empfehlungen folgen, falls sie gemeinsam regieren.

Zwei Journalisten diskutierten in Potsdam über das Ineinandergreifen von rechtem Terror und Alltagsrassismus

Beim NSU-Prozess in München kann sich eine Zeugin an Beate Zschäpe erinnern, weil diese einer Schauspielerin in der Serie „Roseanne“ ähnlich sah. Aus Sicht der Anklage erhärtet sich der Verdacht, Zschäpe sei bei den Verbrechen des NSU Mittäterin gewesen.

In vier Städten haben Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sieben Kleinunternehmer türkischer und griechischer Herkunft erschossen. Doch das war den Neonazis womöglich nicht genug: Wie sich am 46. Verhandlungstag im NSU-Prozess zeigte, war die Zahl potentieller Angriffsziele, die die beiden dort interessant fanden, enorm hoch.

Trotz der zermürbenden Fragen der Verteidigung hat der Angeklagte Carstens S. auch am 45. Tag im NSU-Prozess den Mitangeklagten Ralf Wohlleben schwer belastet. Er bleibt bei seiner Aussage: Der Ex-NPD-Funktionär habe ihm Geld für die Mordwaffe des NSU gegeben.

Beate Zschäpe hat auf zwei Zeitungsartikeln ihre Fingerabdrücke hinterlassen. Für die Bundesanwaltschaft ein klares Indiz, dass sie ein Archiv der Berichte über die NSU-Morde anlegte.

War Beate Zschäpe 2006 kurz vor dem Mord an einem türkischen Kioskbetreiber in Dortmund? Darum ging es am Dienstag beim NSU-Prozess in München. Die Angaben eines wichtigen Zeugen erscheinen zumindest zweifelhaft.

„Denken Sie bitte an mich, Frau Zschäpe“: Am 42. Verhandlungstag des NSU-Prozesses richtet Ayse Yozgat, Mutter des Opfers Halit Yozgat, das Wort direkt an Beate Zschäpe. Sie bittet um Aufklärung und appelliert an Zschäpe als Frau. Die scheint ihr aufmerksam zuzuhören.

Im NSU-Prozess sagt Ismail Yozgat aus Kassel aus, der Vater des neunten Opfers der Terrorgruppe.
Im NSU-Verfahren holen die Richter Vertrauen in die deutschen Behörden zurück

Der Richter Manfred Götzl geht zunehmend sensibel mit den Zeugen um: Im NSU-Verfahren holen die Richter Vertrauen in die deutschen Behörden zurück.

Wenige Tage vor dem Mord an dem Deutschtürken Mehmet Kubasik in Dortmund will eine Zeugin Beate Zschäpe in der Stadt beobachtet haben - in Begleitung von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos.

Im Prozess um die Morde des NSU wurden am Dienstag Fotos aus dem verbrannten Haus in Zwickau vorgelegt, die unter anderem Bibliotheksausweise von Beate Zschäpe aus Hannover zeigen. Zschäpe hielt sich womöglich länger in Hannover - und damit in der Nähe des Mitangeklagten Holger G. - auf, als gedacht.

Die am Montag und Dienstag gestellten Befangenheitsanträge der Anwälte von Beate Zschäpe gegen alle fünf Richter im NSU-Prozess wurden abgelehnt. Derweil gibt es den Verdacht, dass Beate Zschäpe bei drei Morden in der Nähe war.

Ein seltsames Wort in einem Beschluss und nun steht ein Richter im Verdacht, schon von der Schuld Beate Zschäpes und der vier Angeklagten überzeugt zu sein. Gerät der Mammutprozess nun ins Stocken – oder steht er gar vor dem Aus?

Beim NSU-Prozess in München haben die Anwälte von Beate Zschäpe einen Befangenheitsantrag gegen alle fünf Richter gestellt. Dabei geht es um ihre eigene Bezahlung als Pflichtverteidiger - denn bisher haben sie noch nicht viel Geld gesehen.

Nach der Sommerpause im NSU-Prozess gerät die Polizeiarbeit auf subtile Weise in die Kritik.

Am Donnerstag wird in München der NSU-Prozess fortgesetzt, Richter Götzl treibt den Prozess energisch voran. Und schon am Freitag sollen fünf Zeugen zum Mord der Terrorgruppe an dem Türken Isamil Yasar in Nürnberg gehört werden.
Mehr als 13 Jahre lang konnte das Neonazi-Trio „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) in Deutschland unbehelligt morden. Das jahrelange Versagen der Sicherheitsbehörden in Deutschland hat viele schockiert.

Der Prozess gegen Beate Zschäpe und ihre vier Mitangeklagten geht in die Sommerpause. Wie schuldig die Angeklagte ist, lässt sich bisher schwer beurteilen. Der Prozess ist verworren, seine Linien sind schwer zu verfolgen, und der Vorsitzende Richter macht gewaltigen Zeitdruck - obwohl er den Prozess gerade um ein Jahr verlängert hat.

Anja Sturm, die Rechtsanwältin der mutmaßlichen NSU-Terroristin Beate Zschäpe, verlässt Berlin. Wird ihr nur das Mandat verübelt - oder steckt mehr dahinter?

Die Vereinigung Berliner Strafverteidiger bedauert den Rückzug der Anwältin Anja Sturm aus Berlin. Sturm verlässt ihre bisherige Kanzlei und die Stadt, nachdem Kritik laut geworden war, dass sie die Rechtsextremistin verteidigt.
Berlin - Im Fall der Anwältin Anja Sturm, die im Münchener NSU-Prozess die Hauptangeklagte Beate Zschäpe vertritt und wegen Kritik an diesem Mandat ihre Kanzlei und Berlin verlässt, hat sich jetzt der Vorstand der Vereinigung Berliner Strafverteidiger zu Wort gemeldet: „Berlin verliert eine engagierte und geschätzte Verteidigerin.“ Man bedaure ihren Weggang.