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 Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister von Tübingen.

© Silas Stein/dpa

Tübingens Oberbürgermeister: Boris Palmer irritiert mit Wahl-Satire – auch die Grünen

Sofortiger Rücktritt von Merkel und Seehofer? Diese "Eilmeldung" verbreitet Tübingens grüner Rathauschef bei Facebook. Das stößt auf harte Kritik.

"Angela Merkel und Horst Seehofer wollen mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern als Vorsitzende der CDU und der CSU zurück treten." Diese "Eilmeldung" macht seit Sonntagmorgen in den sozialen Medien die Runde. Verbreitet hat sie: der grüne Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer.

In einem Facebook-Eintrag beschrieb er, dass Merkel und Seehofer "einen Neuanfang für Deutschland, Bayern und die Union ermöglichen" wollen würden. Begründet würde der Schritt mit dem "Eingeständnis des Scheiterns in der Flüchtlingsfrage", das Beobachtern zufolge keine Zusammenarbeit der beiden Parteichefs mehr ermögliche. "Der Zeitpunkt des Rückzugs", hieß es zum Schluss, "soll der CSU die Chance erhalten, die heutige Wahl in Bayern in letzter Minute zu gewinnen." Als Quelle dieser "Eilmeldung" gab Palmer an: "dpa/BP".

In kurzer Zeit wurde der Post Dutzende Male geteilt. "dpa" deutete auf die Deutsche Presse-Agentur als Urheberin hin. Kurz nach der Veröffentlichung stellte diese deshalb auf Twitter klar, dass es sich "selbstverständlich um keine dpa-Meldung" handele. Palmer erkannte dann auch, dass er mit seinem offenbar als Satire gemeinten Beitrag daneben gegriffen hatte – und ergänzte drei Stunden später unter seinem Post, das Kürzel "BP" stehe für "Boris Palmer". Die Begründung für den Nachsatz: "Weil doch mehr Leute rätseln, als man glauben sollte".

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Auf Facebook und Twitter zog der Post viel Kritik nach sich – auch aus den Reihen der Grünen. Besonders scharf reagierte Sven Kindler unter dem dpa-Tweet auf Palmers vermeintliche Meldung: "Fake News mit Merkels Rücktritt verbreiten. Besser hätten es Russia Today und AfD nicht machen können", schrieb der haushaltspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag. "Boris Palmer ist mal wieder als rechtspopulistischer Lügentroll unterwegs. Nur noch kaputt."

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