Es bleibt kompliziert bei der Linken. Die kleine Atempause nach dem Wahlsieg von Bodo Ramelow in Thüringen hinter sich lassend, begibt sich die Partei zurück in die alten Schützengräben: Auf Sahra Wagenknecht folgt die weitgehend unbekannte und kaum profilierte Abgeordnete Amira Mohamed Ali aus Niedersachsen, die sich im zweiten Wahlgang knapp gegen die Vertraute von Parteichefin Katja Kipping durchsetzte. Bestätigt, mit mäßigem Ergebnis, wird der bisherige Fraktionschef Dietmar Bartsch.
Die Chance, die Kräfteverhältnisse neu auszutarieren, ist vertan. Nach wie vor stehen sich recht unversöhnlich gegenüber: an der Spitze der Fraktion das sogenannte Hufeisen-Bündnis, eine strategische Allianz aus Wagenknecht-Getreuen und den Reformern um Bartsch, und an der Spitze der Partei diejenigen, die genau dieses Lager aufbrechen wollten.
Für die nächste Bundestagswahl, wann immer sie denn kommen möge, ist die Linke damit denkbar schlecht vorbereitet. Weder Mohamed Ali noch Bartsch haben viel Strahlkraft. Umgekehrt ist Kipping durch die Abstimmungsniederlage geschwächt.
Amira Mohamed Ali setzt sich durch Nachfolgerin von Wagenknecht an der Linken-Fraktionsspitze steht fest

Was allerdings passieren könnte: dass sich alle nun Wagenknecht hinterhersehnen. Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl, dafür braucht es weder ein Partei- noch ein Fraktionsamt.
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