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Ludwig Hartmann (l.) und Katharina Schulze gehen in Bayern für die Grünen ins Rennen.

© dpa/Sven Hoppe

Wahlkampf in Bayern: Mann wirft Stein auf Spitzenduo der Grünen

Katharina Schulze und Ludwig Hartmann sind drei Wochen vor der bayrischen Landtagswahl in Neu-Ulm attackiert worden. Der Stein verfehlte das Grünen-Duo allerdings.

Von Nanja Boenisch

Bei einem Wahlkampftermin im bayerischen Neu-Ulm sind zwei Grünen-Politiker:innen am Sonntagabend mit einem Stein beworfen worden. Katharina Schulze und Ludwig Hartmann, Spitzenkandidat:innen ihrer Partei für die Landtagswahl in Bayern, traten auf dem Petrusplatz in der schwäbischen Stadt auf, wie die „Bild“-Zeitung berichtet.

Unter den Zuschauer:innen sollen Anhänger:innen der rechten Partei „Die Basis“ gewesen sein. Pfiffe und Buh-Rufe hätten den Auftritt begleitet, so die „Bild“. Während einer Rede Hartmanns sei ein 44-jähriger Mann in Richtung Bühne gelaufen. Von dort habe er demnach einen Stein geworfen, der die beiden Politiker:innen jedoch verfehlte. Beide blieben unverletzt.

Auf einem online kuriserenden Video ist zu sehen, dass der Mann daraufhin die Flucht ergriff. Zwei Polizisten konnten ihn überwältigen und noch vor Ort vorläufig festnehmen, wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd mitteilte.

Der mutmaßliche Täter habe erheblichen Widerstand geleistet, gegen ihn werde nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung hat der Mann die Polizeiinspektion nach dem Ende der Wahlkampfveranstaltung verlassen.

Der „Bild“ sagte Schulze: „Steine werfen? Das hat mit Protesten oder Unzufriedenheit nichts mehr zu tun. Gewalt ist niemals ein adäquates Mittel der politischen Auseinandersetzung.“ Die Hintergründe der Tat und und des mutmaßlichen Täters sind unklar, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Grüne, die an der Veranstaltung teilnahmen, hätten gesagt, der Steinewerfer gehöre einer „AfD-Querdenker-Gruppe“ an.

Bayern wählt in knapp drei Wochen einen neuen Landtag. Eine am Dienstag veröffentlichte Erhebung des Instituts GMS für den Fernsehsender Sat.1 sieht die Freien Wähler von Vizeministerpräsident Hubert Aiwanger bei einer Zustimmung von 17 Prozent - und damit weiter im Umfragehoch. Das sind trotz Aiwangers Affäre um ein antisemitisches Flugblatt vier Prozentpunkte mehr als Anfang September.

Für die repräsentative Erhebung wurden von Mittwoch bis Montag 1004 Wahlberechtigte telefonisch befragt. Der CSU von Ministerpräsident Markus Söder drohen laut Umfrage hingegen historisch schwache 36 Prozent - zwei Punkte weniger als Anfang September. Die Grünen können um einen Punkt auf 14 Prozent zulegen, während die AfD bei 14 Prozent stagniert. Die SPD erreicht mit neun Prozent einen Punkt mehr. Die FDP verliert einen Punkt und müsste mit drei Prozent den Landtag verlassen. (Tsp, AFP)

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