15 Millionen Euro stehen bereit: Brandenburg startet Programm gegen Kinderarmut
Einer Studie zufolge sind 17,2 Prozent aller Kinder im Land armutsgefährdet. Mit dem Programm „Stark vor Ort“ soll das Problem bekämpft werden.
In Brandenburg startet ein neues Förderprogramm gegen Kinderarmut. Dafür stünden rund 15 Millionen Euro EU- und Landesmittel zur Verfügung, teilte das Sozialministerium am Donnerstag in Potsdam mit. Mit dem Programm „Stark vor Ort“ sollen Brandenburgs Kommunen, Trägerinnen und Träger der freien Wohlfahrtspflege sowie lokale Netzwerke und Initiativen bei der Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut unterstützt werden. Es läuft bis Ende 2028.
Förderanträge könnten vom 15. Juni bis 6. Juli gestellt werden, hieß es. Die ersten geförderten Vorhaben sollen am 1. Oktober an den Start gehen. Die nächste Antragsrunde soll voraussichtlich im Januar 2024 folgen. Pro Landkreis und kreisfreier Stadt soll je ein Vorhaben gefördert werden. Im Mittelpunkt stehen den Angaben zufolge Projekte zur Armutsprävention und zur sozialen Integration von armutsbedrohten Kindern und ihren Familien. Dazu gehöre der Aufbau bedarfsgerechter Unterstützungsangebote vor Ort.
Kampf gegen Kinderarmut hat in Regierung hohe Priorität
Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erklärte, wo Kindern und Familien Armut droht oder wo sie von Armut betroffen sind, sei der soziale Zusammenhalt der Gesellschaft in Gefahr. Einer Studie zufolge seien 17,2 Prozent aller Kinder in Brandenburg armutsgefährdet. Auch wenn Brandenburg damit im Bundesvergleich noch relativ gut dastehe, sei diese Quote viel zu hoch.
Nonnemacher betonte, Kinderarmut dürfe nicht geduldet werden. Deren Bekämpfung habe in der Landesregierung „außerordentlich hohe Priorität“. Mit dem Förderprogramm werde ein „wichtiger Aspekt des Koalitionsvertrags“ von SPD, CDU und Grünen für Brandenburg umgesetzt. (epd)
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