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Die Feuerwehr leuchtete den Fundort und das Auto, in dem die getötete Lehrerin lag, aus.

© dpa/Cevin Dettlaff

Eine Woche nach der Bluttat auf der A9: Kirche lädt zu Gottesdienst für getötete Lehrerin aus Brück

Nach dem tödlichen Verbrechen an einer Lehrerin aus Brandenburg hält sich die Staatsanwaltschaft bedeckt. Die Kirchengemeinde Brück bietet Trauernden ihre Begleitung an.

Von Sandra Dassler

Fast auf die Stunde genau eine Woche, nachdem eine 40-jährige Lehrerin einem Tötungsverbrechen zum Opfer fiel, wollen sich am Mittwochabend Freunde, Kollegen, Schüler, Seelsorger und andere Helfer bei einem Gedenkgottesdienst treffen.

Kirche will „geschützten Raum“ anbieten

„Es gibt ein großes Bedürfnis, sich mit der unfassbaren Tat auseinanderzusetzen“, sagte Ines Jäger dem Tagesspiegel. Sie ist Pfarrerin der evangelischen Kirchgemeinde in Brück, wo die getötete Frau als Lehrerin arbeitete. „In vielen Gesprächen der letzten Tage sowohl in der Gemeinde als auch in der Schule und im gesamten Ort spürt man, wie groß und tief der Schock und das Entsetzen bei den Menschen hier sind.“

Deshalb lädt Jäger nun gemeinsam mit dem brandenburgischen Beauftragten für Notfallseelsorge, Pfarrer Stefan Baier, zum Gottesdienst in die St.-Lambertus-Kirche von Brück ein.

Wir wenden uns an alle, die Trost und Hilfe brauchen.

Ines Jäger, Pfarrerin in Brück

Außerdem soll das Gotteshaus in den nächsten Tagen geöffnet bleiben. „Wir wollen den Menschen einen geschützten Raum zur Verfügung stellen, wo sie trauern, beten oder auch weinen können“, sagte Jäger. „Und natürlich wenden wir uns auch mit dem Gottesdienst nicht nur an Kirchenmitglieder, sondern an alle, die Trost und Hilfe brauchen.“

Jäger denkt dabei besonders an die vielen Helfer und Seelsorger, die nach dem Verbrechen vor allem an der Brücker Schule im Einsatz waren. „Auch Profis müssen mit ihren Erfahrungen umgehen“, sagt sie. „Sie haben anderen beigestanden, sollten aber jetzt auch auf sich selbst achten.“

Keine Auskunft zu Obduktionsergebnissen

Dass der Gottesdienst um 19 Uhr beginnt, liege daran, dass man auch jenen, die tagsüber arbeiten müssen, die Chance geben wollte, an ihm teilzunehmen, sagte die Pfarrerin. Es sei also eher Zufall, dass er in etwa zu der Zeit stattfindet, in der nach bisherigen Ermittlungen der Polizei das schreckliche Verbrechen geschah.

Wie berichtet, war die 40-jährige Lehrerin am vergangenen Mittwochabend leblos in ihrem Auto auf dem Standstreifen der A9 zwischen den Anschlussstellen Brück und Beelitz aufgefunden worden. Rettungskräfte konnten ihr nicht mehr helfen, die genaue Todesursache ist unklar.

Die für den Fall zuständige Staatsanwaltschaft in Potsdam hat bislang weder Medienberichte bestätigt, wonach die Frau durch Schüsse getötet wurde, noch macht sie Angaben zu den Obduktionsergebnissen.

Staatsanwaltschaft schweigt zu Details

„Ich bitte um Verständnis“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag: „Aus ermittlungstaktischen Gründen und wegen des Persönlichkeitsschutzes können wir derzeit keinerlei Details mitteilen.“

Man gehe aber von einem Tötungsverbrechen aus und ermittele nach wie vor gegen Unbekannt. Deshalb könne jede Information, die an die Öffentlichkeit gelange, dem oder den Tätern nutzen.

Die Kollegen der Mord- und Sonderkommission gingen aber allen Hinweisen nach, die unter anderem nach einem Zeugenaufruf der Polizei eingegangen seien.

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