zum Hauptinhalt
Doris Meinke (l) von der Zentralstelle für Niederdeutsch in Prenzlau (Brandenburg) unterrichtet am 07.11.2017 Plattdeutsch in einer dritten Klasse der Pestalozzi-Grundschule in Prenzlau. (zu dpa "Plattdeutsch" am 21.11.2017) Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit

© picture alliance / Patrick Pleul / Patrick Pleul

Niederdeutsch in Brandenburg: Grüne Landtagsabgeordnete fordert mehr Förderung in Schulen

Auch für mehr Polnischunterricht an Brandenburger Schulen spricht sich die Landtagsabgeordnete Sahra Damus aus. Das könnte manchmal wichtiger sein als Französisch oder Spanisch.

Eine stärkere Förderung der niederdeutschen Sprache im Norden Brandenburgs hat die kulturpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im Brandenburger Landtag, Sahra Damus, gefordert. Das Land Brandenburg hatte im Sommer ein Mehrsprachigkeitskonzept beschlossen: Es sieht vor, dass die Minderheitensprachen Niederdeutsch und Sorbisch sowie die Nachbarsprache Polnisch im Land besonders gefördert werden sollen. „Das sollte vor allem dort geschehen, wo die Sprachen auch gesprochen werden“, sagt Damus. „Eine Förderung des Niederdeutschen oder Sorbischen im Berliner Speckgürtel ist wenig sinnvoll.“

Ähnlich sieht das der Kulturwissenschaftler Peter Rosenberg von der Europa-Universität Viadrina. „Niederdeutsch gehört nur noch in der nördlichen Uckermark und im nördlichen Teil der Prignitz, etwa in der Gegend um Wittstock und Meyenburg zur regionalen Identität“, sagt Rosenberg. „Dort ist noch etwas vorhanden, dort kann man deswegen auch Dinge fördern.“

Zusammenarbeit mit Uni Greifswald

Rosenberg setzt beim Thema Niederdeutsch vor allem auf eine stärkere Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald. Brandenburger Lehrkräfte sollten verstärkt dort ausgebildet werden, sagt Rosenberg. Dort gebe es bereits funktionierende Konzepte, etwa für Schulprojekte. Zudem sollte es eine engere Kooperation zwischen dem NDR und dem RBB geben, regt der Kulturwissenschaftler an. „Wir brauchen hier generell mehr länderübergreifende Kooperation, um die Regionalsprache zu erhalten.“

Die aus Frankfurt (Oder) stammende Landtagsabgeordnete Damus macht sich daneben für mehr Polnischunterricht an Brandenburger Schulen stark. Es müsse auch Schulen geben, wo Polnisch als erste Fremdsprache noch vor dem Englischen unterrichtet wird. „Gerade, wer später eine Ausbildung macht und in unserer Region im Handwerk arbeiten will, tut gut daran, Polnisch zu können“, sagt Damus. Im Alltag vieler Menschen könne es wichtiger sein, als Französisch oder Spanisch. Und wer als Kind von polnischen Zuzüglern die Herkunftssprache seiner Eltern gut beherrsche, habe auch weniger Probleme damit, Deutsch zu lernen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false