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Cottbus bekennt Farbe: Bündnis Unteilbar-Südbrandenburg

© IMAGO/Rainer Weisflog

Proteste gegen Rechtsextremismus : Wo in Brandenburg am Wochenende demonstriert wird

Bundesweit gehen Hunderttausende gegen die AfD und Rechtsextremismus auf die Straße. Am Wochenende folgen auch in Brandenburg weitere Versammlungen. Ein Überblick.

Es gibt ein Gedicht von Theodor Fontane, das so einigen Schülern im Land ein Begriff sein dürfte. „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, ein Birnbaum in seinem Garten stand“, heißt es im ersten Vers. Am kommenden Sonntag dürfte angesichts der aktuellen Jahreszeit zwar kein Birnbaum auf Ribbeck im Havelland stehen, dafür aber einige Dutzend Menschen an der B5, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen.

Das havelländische Dorf ist Ortsteil der Stadt Nauen und bekannt für sein Schloss und eben jenes Fontane-Gedicht. Mit seinen etwa 350 Einwohnern dürfte Ribbeck der kleinste Brandenburger Ort am Wochenende sein, der sich an der bundesweiten Protestwelle gegen Rechtsextremismus beteiligt. Am Sonntag wollen die Ribbecker ab 12 Uhr für ein „vielfältiges und menschliches Havelland“ demonstrieren.

Angemeldet sind bei der Polizei 20 Personen, „vielleicht werden wir aber auch ein bisschen mehr“, sagt Organisator Thore Redepenning. Jahrelang habe er mit der Stimmung im Land und der Diskursverschiebung durch die AfD gehadert, berichtet Redepenning. Nun will er mit der Demonstration ein Zeichen dagegen setzen.

Das Schloss von Ribbeck, bekannt durch Theodor Fontane.
Das Schloss von Ribbeck, bekannt durch Theodor Fontane.

© IMAGO/Jürgen Ritter

Und er ist nicht alleine. In zahlreichen weiteren Brandenburger Städten und Gemeinden sind am Wochenende Proteste gegen das Erstarken der AfD und Rassismus geplant.

Neuruppin

Zu 17 Uhr rufen verschiedene Gruppierungen am Freitagnachmittag zum Neuruppiner Schulplatz auf. Unter den Organisatoren sind Fridays for Future, kirchliche Gruppen und Schülerinitiativen. Das Motto des Protests: „Nie wieder ist jetzt! AfD stoppen – Gemeinschaft stärken“.

Storkow

Um 10 Uhr soll am Sonnabendvormittag in Storkow den Opfern des Nationalsozialismus gedacht werden. Zunächst sollen am Denkmal für die Opfer von Krieg und Gewalt Kränze abgelegt werden. Danach geht es im gemeinsamen Aufzug zur Kirche ins Stadtzentrum. Aufgerufen wird unter anderem von SPD, FDP, CDU und Linke.

Oranienburg

Für Sonnabend ruft ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis zu einer Demonstration auf, die unter dem Motto „Oberhavel hält zusammen“ um 13 Uhr auf dem Bahnhofvorplatz starten wird. Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags soll zu Beginn zunächst eine Schweigeminute abgehalten werde. Im Anschluss wird der Demonstrationszug zum Oranienburger Schloss ziehen. Dort hatten zuletzt im September über tausend Menschen gegen einen Auftritt von AfD-Politiker Björn Höcke protestiert.

Angemeldet sich bei der Polizei 400 Teilnehmer, berichtet die „Märkische Oderzeitung“. Auch Oranienburgs Bürgermeister Alexander Laesicke ruft zur Teilnahme auf

Brandenburg an der Havel

Auch in Brandenburgs drittgrößter Stadt soll am Sonnabend gegen Rechtsextremismus demonstriert werden. Um 13 Uhr beginnt die Kundgebung auf dem zentralen Nicolaiplatz. Die Organisatoren erwarten 300 Teilnehmer.

Frankfurt an der Oder

„Nie wieder ist jetzt!“, lautet das Motto einer für Sonnabend angemeldeten Demonstration gegen Rechtsextremismus in Frankfurt/Oder. Auch im Osten Brandenburgs beginnt die Demonstration um 13 Uhr. Sammelpunkt ist der Bahnhofsvorplatz, angemeldet sind laut „Märkischer Oderzeitung“ 500 Teilnehmer. Auch der Frankfurter Oberbürgermeister René Wilke ruft zum Protest auf.

Herzberg

Im Süden des Landes geht es am Sonnabend um 15 Uhr auf dem Herzberger Marktplatz los. „Alle zusammen gegen den Rassismus“, heißt es im Aufruf, der sich unter anderem über die sozialen Netzwerke verbreitet. Unterstützt wird das Anliegen von SPD, Grünen und Linken.

Wittstock/Dosse

Nachdem vergangene Woche die rechtsextreme Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ in der Dosse-Stadt eine Versammlung abhielt, wollen das Jugendliche an diesem Wochenende nicht unwidersprochen lassen. Unter dem Motto „Gemeinsam für ein solidarisches und offenes Wittstock“ soll der Protest am Sonnabend um 15 Uhr am Wittstocker Marktplatz beginnen, der von Besuchern eines Jugendzentrums und dem Bündnis  „Wittstock bekennt Farbe“ organisiert wird.

Eichwalde, Borkheide, Zossen

Ebenfalls am Sonnabend soll in Eichwalde (16 Uhr), Borkheide (16 Uhr) und Zossen (17 Uhr) gegen Rechtsextremismus demonstriert werden.

Kleinmachnow, Teltow, Stahnsdorf

„Demokratie bewahren - Vielfalt verteidigen“: Unter diesem Motto wird am Sonntag um 14 Uhr auf dem Rathausmarkt in Kleinmachnow demonstriert. Eingeladen wird von einem überparteilichen Bündnis der drei Kommunen am Rande Berlins, es sprechen die drei Bürgermeister der Kommunen Michael Grubert (Kleinmachnow), Bernd Albers (Stahnsdorf) und Thomas Schmidt (Teltow) sowie Tagesspiegel-Herausgeber Stephan-Andreas Casdorff.

Finsterwalde

Am Sonntag beginnt um 15 Uhr auf dem Finsterwalder Marktplatz eine Kundgebung unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Demokratie! Gemeinsam gegen Rechtsextremismus!“.

Dallgow-Döberitz

Im Havelland wird am Sonntag nicht nur in Ribbeck, sondern auch in Dallgow-Döberitz demonstriert. „Es ist an der Zeit, laut zu sein“, heißt es im Aufruf, der unter anderem auf Facebook kursiert. Unter dem Motto „Bunt statt Braun: Dallgow stellt sich quer“, will man sich um 15:30 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz versammeln und von dort gemeinsam zum Rathaus laufen.

Kyritz

Auch im Nordwesten Brandenburgs will man am Montag auf die Straße gehen. Um 18 Uhr wird zum Kyritzer Marktplatz unter dem Titel „Kundgebung für Demokratie und Freiheit, gegen Faschismus und Hass“ mobilisiert. Organisatorin ist die Initiative „Buntes Kleeblatt“ und die Stadt um Bürgermeisterin Nora Görke.

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