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Nowomoskowsk in der Ukraine. Brandenburg/Havel plant eine Solidaritätspartnerschaft mit der Stadt.

© IMAGO/UKRINFORM/Albert Koshelev

Israel und Ukraine: Brandenburgs Städte bauen Partnerschaften aus

Kommunen in Brandenburg haben Partnerschaften über den gesamten Globus hinweg – auch mit Orten in Israel und der Ukraine. Angesichts kriegerischer Auseinandersetzungen intensivieren einige Städte die Beziehungen noch.

Von Christian Bark, dpa

Einige Brandenburger Kommunen wollen ihre Beziehungen zu Städten in Krisen- und Kriegsgebieten wie in der Ukraine oder Israel noch vertiefen. Die märkischen Partner nehmen dabei auch emotional Anteil an der dortigen Lage.

„Wir haben unseren befreundeten israelischen Städten Ra'anana und Rishon LeZion gleich nach dem Überfall der Hamas auf Israel einen Brief übermittelt, in dem wir unser Mitgefühl und Solidarität zum Ausdruck gebracht haben“, sagte Anne Andersen aus der Stadtverwaltung Brandenburg/Havel. Zu beiden Städten pflegt die Kommune freundschaftliche Beziehungen. Offizielle Partnerstadt von Rishon LeZion ist allerdings Münster.

Außerdem habe dieses Jahr die Unterstützung der ukrainischen Stadt Nowomoskowsk begonnen. „Zu Nowomoskowsk planen wir eine Solidaritätspartnerschaft“, sagte Andersen. Zusammen mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wolle die Stadt vor allem gewünschte Kommunaltechnik als auch Fahrzeuge für Nowomoskowsk liefern. Zudem werde das Brandenburger Klinikum medizinische Hilfsgüter zusenden, sobald eine Liste der benötigten Gegenstände vorliege.

Regen Anteil an der Situation in Israel nimmt auch die Stadt Frankfurt (Oder), die eine Partnerschaft zu Kadima-Zoran unterhält. Nach Angaben von Stadtsprecherin Kora Kutschbach hat Frankfurt (Oder) sich dort nach der Situation erkundigt. In einer Videokonferenz hatten Vertreter beider Kommunen in diesem Sommer Projekte unter anderem zu Schulen vereinbart, die zu einer vertieften Kooperation führen sollen.

Frankfurt (Oder) lässt Partnerschaft mit belarussischer Stadt ruhen

„In diesem Zusammenhang wurde für 2024 eine Frankfurter Delegation nach Kadima-Zoran eingeladen. Aufgrund der aktuellen Geschehnisse müssen die Vorbereitungen vorerst verschoben werden“, sagte Kutschbach. Die offizielle Partnerschaft mit der Stadt Wizebsk in Belarus hat Frankfurt (Oder) 2022 in Anbetracht des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine bis auf weiteres ausgesetzt. Offizielle Kontakte ruhten zwar, zivilgesellschaftliche Kontakte würden aber weiter unterstützt.

Die Stadt Teltow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) pflegt seit kurzem eine Partnerstadt zum ukrainischen Khotyn. „Wegen des Krieges kann es noch keinen bürgerschaftlichen Austausch geben“, sagte Stadtsprecher Jürgen Stich. Teltow habe aber bereits mehrere umfangreiche Hilfspakete geschnürt, zum Teil mit Bundesförderung. Die Partnerschaft werde stetig ausgebaut.

Mit Blick auf Israel steht Teltow in Kontakt mit dem Auswärtigen Amt. „Aus der Stadtverordnetenversammlung heraus gab es im vergangenen Jahr einen Antrag, eine Städtepartnerschaft mit einer Kommune in Israel zu prüfen“, erklärte Stick. Diese Prüfung laufe noch.

Konkrete Pläne für eine Partnerschaft nach Israel gibt es in der Landeshauptstadt Potsdam zwar bisher noch nicht. „Dennoch sollen die internationalen Beziehungen in den nächsten Jahren noch etwas ausgebaut werden“, sagte Stadtsprecherin Juliane Grimm-von Wedemeyer. Dabei spiele Israel ebenfalls eine Rolle. Erste Kontakte gebe es bereits.

Zwischen Potsdam und dem ukrainischen Iwano-Frankiwsk entstünden nun die ersten Kontakte. „Vor allem aus der Solidarität heraus wurde diese Partnerschaft erst in diesem Jahr besiegelt“, sagte die Stadtsprecherin. Die Stadt sei mit Spenden, unter anderem einem Tanklöschfahrzeug, unterstützt worden. 2024 seien weitere Projekte wie die Unterstützung einer Geflüchteten-Unterkunft in Iwano-Frankiwsk oder die Sanierung einer Kindernotaufnahme geplant.

Die islamistische Hamas hatte am 7. Oktober vom Gazastreifen aus bei einem Angriff auf das israelische Grenzgebiet das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit Staatsgründung Israels angerichtet. Israel begann danach Luftangriffe auf den Gazastreifen. In der Ukraine dauert der Angriffskrieg Russlands, der im vergangenen Jahr begann, weiter an.

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